Europaweite Kundgebungen, gegen die unrechtmäßigen Tötungen von Straßenhunden in Rumänien
22. September 2014
Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr werden am 27. September 2014 Protestaktionen auch in vielen deutschen Städten erwartet
Vorangegangen sind Demonstrationen am 8. März und 17. Mai 2014 in 65 Städten mit über 30.000 Menschen. Dabei beschränken sich die Proteste nicht auf Landesgrenzen, sondern die Aktivisten sorgen weltweit für Kundgebungen gegen das Vorgehen der rumänischen Regierung im Umgang mit Straßenhunden.Seit dem Erlass des "Tötungsgesetzes" (PL912) im September 2013 wurden alleine in Bukarest, 16.000 von den 30.000 erfassten Straßenhunden von Amtswegen getötet. Erlassen wurde das Gesetz durch einen Beißunfall am 2.September 2013. Fehlerhafte Ermittlungen und die Unmittelbarkeit der Verabschiedung von PL912 deuten darauf hin, dass Rumänien den Fall gezielt für die Legitimierung der Hundetötungen utilisierte. Die tödliche Attacke wurde nicht von Straßenhunden, sondern von Wach- und Schutzhunden, auf einem eingezäunten Privatgelände verübt. Obgleich Tierschutzorganisationen Rumänien ihre Unterstützung für die Umsetzung eines effektiven Populationsmanagements auf der Basis von Kastrationen angeboten haben, tötet Rumänien die Straßenhunde weiter.
Selbst das Urteil des von der Organisation "Vier Pfoten" berufenen Appellationsgerichts in Bukarest, welches am 20. Juni 2014, eine vorläufige Aussetzung des Tötungsgesetzes verfügte,findet keine Beachtung. Weiter sind die Tiere Verstümmelungen durch die staatlichen Hundefänger ausgeliefert.
In den öffentlichen Tierheimen wird getötet durch Verbrennen bei lebendigem Leib, Vergasung, Vergiftung, Elektroschocks, Erstickung und dem Erschlagen mit Schaufeln und Knüppeln. Viele Tiere erliegen ihren Verletzungen, verhungern oder verdursten.
Rumänien missachtet die von der EU verabschiedeten Richtlinien zum Schutz von Tieren. Diese erkennt das Tier als fühlendes Wesen, dem unnötiges Leid zu ersparen ist, an. Darüber hinaus stellt die Umsetzung des Tötungsgesetzes für staatlich angestellte Hundefänger sowie die Betreiber der staatlichen Hundelager ein lukratives Geschäft dar. In der Hauptstadt Bukarest stehen der für die Hundetötungen zuständigen Behörde ASPA seit Ende 2013 etwa vier Millionen Euro zur Verfügung. Weiter existiert keine Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit. Dies zeigt sich auch durch die militanten Übergriffe von Angestellten der staatlichen Behörde ASPA deutlich: Nationale sowie internationale Tierschützer, die gegen dieses Vorgehen protestieren, werden von ihnen drangsaliert, gejagt und krankenhausreif geschlagen. Eines ihrer Opfer ist u.a. der deutsche Politiker Viktor Gebhard.
Kinder und Erwachsene im Land reagieren zunehmend traumatisiert auf das brutale Vorgehen. Europäische Bürgerinitiativen, Appelle, Klagen und Petitionen, die die EU-Kommission dazu auffordern endlich zu intervenieren, werden ausnahmslos mit dem Hinweis auf nationale Verantwortlichkeiten abgewiesen, so auch zuletzt die Europäische Bürgerinitiative (EBI) "Ethics for Animals and Kids" vom 26. März 2014. Die Ignoranz, mit der die Europäische Kommission diesem offenkundigen Verstoß gegen Moral und Rechtsstaatlichkeit eines Mitgliedsstaates seit Monaten begegnet, ruft bei immer mehr Bürgern verständnisloses Entsetzen hervor. Es formiert sich zunehmend Widerstand. Als eine der ersten Protestbewegungen gründete sich im März 2014 "Yes we Care", die mittlerweile über Anhänger in sämtlichen Teilen des Kontinents verfügt. Für die dritte Aktion am 27. September 2014 haben sich weltweit bisher Aktivisten in über vierzig Städten angemeldet.
Die Forderungen der Bewegung:
- Sofortiger Stopp aller Einfang- und Tötungsaktionen & Abschaffung der Fangprämien
- Öffnung aller Hundelager für Tierschutzvereine
- Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften (national und EU) und diesbezügliche Kontrollen durch unabhängige Institutionen
- strikte Verfolgung aller Gesetzesverstöße durch die rumänischen Gerichte
- Aufbau von flächendeckenden Kastrationsprojekten, um die unkontrollierte Vermehrung der Hunde effektiv, nachhaltig und ökonomisch zu beenden
- Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens in der EU für den Schutz von Haus- bzw. Heimtieren.
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