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Kassenärztliche Vereinigung Bayern untersagt psychotherapeutische Gespräche von Ärzten

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Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk verurteilt falsche Weichenstellung.

Mit großer Bestürzung hat das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) einen Rundbrief der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KV Bayern) aufgenommen, in dem Ärzten untersagt wird, therapeutische Gespräche mit psychisch kranken Patienten zu führen, die auf einen Therapieplatz warten oder bei denen eine Psychotherapie notwendig ist. Dies durften bisher Ärzte, die über die Qualifikation zum Erbringen psychosomatischer Leistungen verfügen, abrechnen.

Der DPNW-Vorsitzende Dieter Adler meint dazu: "Menschen, die in Deutschland lange auf einen Therapieplatz warten müssen, sind dankbar für jede Hilfe. Auf dem Weg zur Therapie sind Ärzte hierbei oft eine wichtige Stütze, um die Leidenszeit bis zur Therapie erträglich zu gestalten. Die Entscheidung der KV Bayern, dies zu untersagen, ist eine bodenlose Frechheit und ein Schlag ins Gesicht der Patienten."

In Deutschland gibt es zu wenig Therapieplätze für Patienten mit psychischen Erkrankungen. Dieser Missstand wird seit Jahren von allen psychotherapeutischen Verbänden angekreidet. Der Gesetzgeber tut nichts, um für eine verbesserte Versorgung der kritischen Situation zu sorgen. Gut ausgebildete Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind vorhanden, es fehlen Kassensitze für Psychotherapeuten.

Und dies passiert angesichts steigender Zahlen psychischer Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von einem weltweiten Anstieg von 25 Prozent bei Fällen von Depressionen und Angststörungen allein im ersten Pandemiejahr.

Die kaufmännische Krankenkasse verzeichnet unter berufstätigen Versicherten im letzten Jahr einen Anstieg von psychischen Erkrankungen um 11,9 Prozent und bei Männern um 24,1 Prozent. Diese besorgniserregenden Zahlen sind nur ein Ausschnitt aus vielen Statistiken, die allesamt einen enormen Bedarf an psychotherapeutischer Behandlung attestieren.

Dieter Adler versteht die falsche Weichenstellung nicht: "Es ist mir völlig unerklärlich, wie eine Kassenärztliche Vereinigung hingehen kann, den gebeutelten Patienten den letzten Boden unter den Füssen wegzuziehen. Allen ist klar, dass wir zu wenig psychotherapeutische Kassensitze in Deutschland haben. Statt für Abhilfe zu sorgen, wird den mentalen angeschlagenen Menschen noch der letzte Strohhalm entzogen."

Über den Verband
Das "Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk - Kollegennetzwerk Psychotherapie" (DPNW) wurde am 02.05.2019 in Bonn gegründet. Es hat über 2.300 Mitglieder und 12.500 Abonnenten seines Freitags-Newsletters. Damit ist der DPNW drittgrößter Berufsverband im Bereich Psychotherapie. Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dieter Adler, 2. Vorsitzende: Dipl.-Psych. Claudia Reimer, Kassenwart: Dipl.-Psych. Robert Warzecha. Mehr unter: www.dpnw.de

 

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