Manchmal kommt es anders, als man denkt!
Dieser Satz passt gut zur Lebensgeschichte von Christina P., geboren in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges, mit den Eltern auf der Flucht gewesen und dann eines Tages in der Nähe von Frankfurt am Main angekommen – und geblieben.So lässt sich der Weg von Christina P. skizzieren. Natürlich ist der Lebenspfad nicht gerade, er hat Ecken und Biegungen, Sackgassen und Kreuzungen. Aber eines war ihr immer wichtig: Gesunde Ernährung, ein gutes Körperbewusstsein. Sie interessiert sich schon seit den frühen 80er Jahren für Tierrechte, ist eine der Ersten, die Bio-Produkte mit der Lupe in den Geschäften suchte und sie ernährt sich und ihre Familie immer bewusst. Jeder gesunde Trend wurde mitgemacht, von makrobiotisch über Vollwertkost bis hin zum Essen nach den Regeln der Trennkost. Fleisch ist schon lange vom Speiseplan gestrichen, der Gesundheit und der Tiere wegen.
Doch trotz alledem nehmen die Allergien zu. Die Haut rebelliert und kommt nicht mehr zu Ruhe. Christina P. probiert vieles aus – über zahlreiche Jahre. Ein spezieller Bluttest gibt nun Aufschluss: Tierische Produkte müssen vollkommen gemieden werden, der Körper hat eine extreme Überempfindlichkeit entwickelt.
So beginnt ein neues, veganes Leben mit 70 Jahren.
Die PETA-Redaktion hat Frau P. 5 Fragen über ihr veganes Leben gestellt:
1. Seit kurzer Zeit leben Sie nun vegan. Wie fühlt es sich an?
Ich muss gestehen, zunächst war ich wirklich besorgt und auch ein wenig aufgeschmissen, als ich erfuhr, dass ein veganes Leben meine Allergien in geordnete Bahnen bringen wird. Im Geiste ging ich meine Ernährung und die meines Mannes durch, es war doch alles schon so gesund und pflanzlich – aber halt nicht komplett. Zuerst hatte ich das Gefühl, jetzt werde ich immer das Gleiche Essen, das hat mich nicht so sehr gefreut. Aber dann fing ich an im Internet zu recherchieren, habe hier einen veganen Supermarkt gefunden und nun probiere ich mich einmal komplett durch. Und ich muss sagen, es macht große Freude und es schmeckt und irgendwie fühle ich mich schon besser. Erste, kleine Verbesserungen meiner Haut kann ich schon erkennen. Zudem fühlt sich mein Magen leichter an, das Verdauungssystem scheint entlastet zu sein.
2. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Neuerung?
Ja, das ist interessant! Lange leben wir schon vegetarisch, auch das war nicht immer einfach. Bei Einladungen und in Restaurants musste man sich schon sehr erklären. In unserer Generation ist "Vegetarier sein" noch nicht so richtig angekommen. Da muss man sich schon den einen oder anderen Spruch anhören, wir nehmen das immer mit Humor, erklären unsere Sicht der Dinge. Unser veganes Leben – mein Mann macht auch mit – wird mit Erstaunen aber auch mit einem Hauch Bewunderung aufgenommen. Es gibt sehr viele Fragen, was man darf, was schmeckt, etc. Das man damit auch das Klima und die Tiere schützt gibt vielen zu denken. Denn jetzt haben nahezu alle Enkelkinder und damit bekommt die Sorge um die Zukunft der Erde eine neue Dimension. Vor allem bei meinen Freundinnen sehe ich die Gedanken kreisen….Die Männer sind etwas sperriger.
3. Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt würde sagen, Sie dürfen wieder alles essen was sie möchten. Was wäre dann?
Vor zwei Monaten hätte mich das noch erfreut. Jetzt denke ich, es würde keinen Unterschied machen. Ich esse alles, was ich möchte! Wir haben große Freude am veganen Kochen, man lernt neue Produkte kennen, wir haben tolle Kochbücher gekauft, wir probieren Neues aus. Es mangelt an nichts, im Gegenteil. Ich und wir fühlen uns bereichert und das macht ein gutes Gefühl. Zudem ist unsere Tochter sehr stolz auf uns, sie lebt schon seit vielen Jahren vegan. Viele gute Tipps kommen jetzt auch von ihr, wir sind eine vegane Gemeinschaft – das macht Freude! Und auch unsere Freunde kommen gerne wieder zum Essen, wir haben uns jetzt "eingekocht".
4. Welches Gericht schmeckt Ihnen derzeit am besten?
Zurzeit ist bei mir Kürbiszeit, man kann tolle vegane Gerichte damit zaubern. Zum Beispiel einen Auflauf mit Kürbis, Zwiebeln und Soja-Hack. Dazu eine fruchtige Tomatensauce und überbacken mit veganem Pizza-Käse. Alles wird zuerst angebraten, kommt dann in eine Auflaufform, Sauce dazu, abschmecken, Vegan-Käse darüber streuen und für ca. eine halbe Stunde ab in den Ofen. Dazu ein Salat mit Nüssen, frischen Blattsalaten und etwas Birne. Einfach köstlich! Zudem kann man ganz tolle vegane Brownies backen, das Rezept habe ich von meiner Tochter. Etwas wunderbar Süßes im Herbst, dazu eine Tasse Tee – das macht mich glücklich, wenn wir von Spaziergängen mit unseren Hunden wieder nach Hause kommen.
5. Würden Sie sagen, dass sie sich durch Ihr veganes Leben verändern? Wenn ja, inwiefern.
Diese Frage kann ich ganz klar mit "ja" beantworten. Wenn ich genau hinsehe, so haben wir schon lange vegan gelebt, aber nicht vegan gegessen. Lederprodukte kaufe ich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, was damals nicht ganz einfach war – aber es ging. Auch Wolle mag ich nicht, der Gedanke daran wie die Tiere oft rücksichtslos geschoren werden, der hat mir diese Produkte schon lange verdorben. Außerdem verträgt meine Haut keine Wolle, das kommt noch hinzu. Seide fand ich schon immer furchtbar, dass Raupen in kochendes Wasser geworfen werden und ich das dann als Bluse trage – nein, so was möchte ich nicht. Jetzt hat mir unsere Tochter erzählt, was alles mit Milchkühen und ihren Kälbchen geschieht, was mit den Hühner so passiert, etc… das macht mich nachdenklich und noch sensibler. Der Gedanke, dass ein Tier für mich leiden muss, den ertrage ich nicht. Das geht gegen mein Empfinden für Lebewesen. Ganz bewusst versuche ich nicht, meine Umwelt zu moralisieren. Aber wenn mich jemand nach Hintergrundinformationen fragt, dann sage ich es so, wie es ist und schone niemanden. Ich halte es nach Ingeborg Bachmann: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar".
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