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Neue vielversprechende Krebstherapien

Neue Krebstherapien bekämpfen nicht mehr den Tumor, sondern stärken das Immunsystem im Kampf gegen die Krebszellen. Sie könnten in Zukunft zum Standard in der Krebstherapie werden.

Das wurde im Rahmen eines Pressegesprächs in München deutlich.

Die Einführung von zielgerichteten Therapien hat die Krebsbehandlung in den vergangen Jahren ein gutes Stück vorangebracht. Als weiterer vielversprechender Behandlungsansatz etabliert sich nun zunehmend auch die Immuntherapie. Wie Hervé Hoppenot, Chief Executive Officer des biopharmazeutischen Unternehmens Incyte Biosciences betonte, zielen diese Immun-Therapeutika nicht direkt auf den Tumor ab. Vielmehr sollen sie das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs unterstützen. Denn die T-Lymphozyten - kurz T-Zellen -, die zu den Frontkämpfern des Immunsystems gehören, sind zwar, wenn sie aktiviert werden, in der Lage, Krebszellen aufzuspüren und zu vernichten. Diese haben jedoch viele Tricks auf Lager, um den Angriffen der Abwehrzellen zu entgehen. So sondern sie etwa vermehrt das Enzym IDO1 ab. Dieses verhindert, dass die sich annähernden Abwehrzellen aktiviert werden und sich vermehren und sorgt auf diese Weise dafür, dass diese den Tumorzellen nicht mehr gefährlich werden können. Entdeckt habe man dieses Enzym eigentlich in der Gynäkologie. Denn es werde auch in der Plazenta produziert, wo es dafür Sorge, dass der Fötus nicht vom mütterlichen Immunsystem abgestoßen werde, berichtete Hoppenot. Das Enzym lässt sich jedoch medikamentös hemmen. Einen solchen IDO1-Hemmer hat Incyte Biosciences bereits in seinem klinischen Portfolio. Dieses umfasst insgesamt 17 Entwicklungskandidaten. Fünf davon befinden sich bereits in der Spätphase der klinischen Entwicklung. Mit ersten Ergebnissen rechnet das US-amerikanische Unternehmen mit Deutschlandsitz auf dem Wissenschaftscampus Martinsried bei München im ersten Halbjahr 2018.
"Wir wollen auch überprüfen, welche Möglichkeiten der Kombination mit immunonkologischen Präparaten sinnvoll sind und welche Patienten am meisten davon profitieren", betonte Peter Mutzenbecher. "Für uns ist die Immunonkologie ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Tätigkeit", so der Geschäftsführer von Incyte Biosciences Germany. Er ist davon überzeugt, dass die Immuntherapie in Zukunft ein fester Bestandteil der Krebstherapie sein wird. Nach seiner Aussage strebt das Unternehmen eine weitreichende Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen an, um die Entwicklung von Krebsmedikamenten zu beschleunigen. "Wir forschen im Bereich von Lungen-, Blasen- und Nierenkrebs sowie auch einer Reihe weiterer Krebsarten", erläuterte Mutzenbecher. Ein Ziel für die Zukunft müsse es sein, vorausschauend zu wissen, welche Patienten auf die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten am besten ansprechen. "Wir wollen nicht eine Therapie für alle, sondern eine sinnvolle Therapie für jene Patienten, die auch tatsächlich davon profitieren", unterstrich der Geschäftsführer.

 

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