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HanseWerk: Bohrungen für Seekabel nach Föhr erfolgreich abgeschlossen

Bohrkopf im Casing-Rohr (Bildquelle: SH Netz) Bohrkopf im Casing-Rohr (Bildquelle: SH Netz)

Die Bohrungen von HanseWerk-Tochter SH Netz auf Oland, Langeneß und auf dem Festland erfolgen bis voraussichtlich Anfang September.

Schleswig-Holstein Netz (SH Netz), Tochterunternehmen von HanseWerk, verlegt im Sommer 2024 zwei neue Seekabel vom Festland nach Föhr sowie ein neues Seekabel zwischen Oland und Langeneß, damit die Versorgungssicherheit der Insulaner und Halliglüüd mit Strom auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert ist.

Am Wochenende wurde der erste Meilenstein erreicht: Die beiden Bohrungen samt Einzug der Schutzrohre für die zwei neuen Seekabel mit Startgrube in unmittelbarer Nähe des Umspannwerks am Ende des Geesingwegs auf Föhr wurden erfolgreich abgeschlossen. "Die Verlegung von Seekabeln ist hochspannend und herausfordernd zugleich. Wir haben die Verantwortung für die Versorgungssicherheit gepaart mit der Verantwortung für das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und ein Großteil der Arbeiten ist gezeitenabhängig. Das schafft man nur im Team", sagt Dirk Leiseder, Projektleiter von SH Netz, Tochtergesellschaft von HanseWerk.

Die beiden rund 520 Meter langen Bohrungen wurden im sogenannten Horizontalspülbohr-Verfahren durchgeführt. Dabei wird der Bohrkopf mit einem Stahlgestänge Stück für Stück mit jeweils 4,5 Meter langen Stangen vorangetrieben, die die Prime Drilling Bohranlage vollautomatisch ‚nachlädt', bis der Bohrkopf an seinem Bestimmungsort rund 300 Meter hinterm Deich im Watt angekommen ist.

"Um sicherzustellen, dass die Bohrung den gewünschten Verlauf nimmt, läuft unser Bohrmeister mit einem Messgerät oberhalb des Bohrkopfs durchs Watt. Er steht mit dem Maschinenführer per Funk in Kontakt, um die Steuerkommandos durchzugeben und gegebenenfalls Korrekturanweisungen zu geben", erklärt Tobias Kock, Projektleiter der von HanseWerk-Tochter SH Netz beauftragten Spezialfirma Thomsen Bohrtechnik GmbH & Co. KG.

Nach der Pilotbohrung wurde der Bohrkanal mit einem sogenannten Räumer auf einen Durchmesser von 350 Millimeter aufgeweitet. Beim sogenannten Pushen am Freitag, dem 14. Juli 2023, dem Tag vor dem Rohreinzug, wurde der Bohrkopf wieder die rund 520 Meter Richtung Zielseite geführt.

Rund um die Zielgrube im Watt wurde ein Stahlgerüst mit Spundwänden aufgebaut sowie ein sogenanntes Casing-Rohr ins Bohrloch eingebracht, damit die beim Bohren verwendete Bohrspülung nicht ins Meer entweichen kann.

In Dagebüll am Hafen wurden bereits seit dem 22. Mai 2023 die jeweils 12 Meter langen Schutzrohre aus Polyethylen mit einem Durchmesser von 250 Millimetern zu einem 520 Meter langen Rohrstrang zusammengeschweißt und auf eine Rohrtrommel mit 15 Metern Durchmesser aufgespult. Die Rohrtrommel wurde per Kran auf das Spezialschiff MS Catjan verladen, die sich bei Hochwasser auf den Weg zur Zielgrube machte und sich trockenfallen ließ.

An dem noch offenen Ende des Schutzrohrs wurde auf der MS Catjan ein sogenannter Ziehkopf befestigt und bei Niedrigwasser per Bagger zum Bohrkopf geführt, an den der Ziehkopf mit einem Drehschäkel montiert wurde. "Die Prime Drilling kann bis zu 45 Tonnen Last ziehen, für die Schutzrohre waren in Spitze nur circa neun Tonnen erforderlich. Insgesamt hat das Einziehen des Schutzrohrs rund vier Stunden gedauert", sagt Tobias Kock, Projektleiter der von SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, beauftragten Spezialfirma Thomsen Bohrtechnik GmbH & Co. KG.

Hinterm Deich angekommen, wurde das Schutzrohr mit einer Schweißkappe verschlossen. Im nächsten Sommer werden die neuen Seekabel dann in die beiden Schutzrohre eingezogen und anschließend ans Stromnetz angeschlossen.

"Im UNSECO-Weltnaturerbe Wattenmeer herrschen strenge Umwelt- und Naturschutzvorgaben, die uns die Arbeiten aufgrund von Brutzeiten nur von Mitte April bis Ende September erlauben. Daher finden in diesem Sommer die Bohrungen und erst im nächsten Sommer die Verlegung der Seekabel statt. Die Firma GFN begleitet als Umweltbaubegleitung alle Arbeiten", erläutert Dirk Leiseder, Projektleiter von HanseWerk-Tochter SH Netz.

Als Bohrspülung wird Bentonit verwendet, ein Mineral, das mit Wasser vermischt wird. Die Flüssigkeit wird sowohl in der Start- als auch in der Zielgrube aufgefangen und abgepumpt. Beim Recyceln wird die Bohrspülung von den im Boden gelösten Cuttings, den beim Horizontalspülbohr-Verfahren abgebauten und mit der Bohrspülung ausgetragenen Erdpartikeln, getrennt. Die Bohrspülung wird daraufhin wieder verwendet und die Cuttings werden ebenso wie die am Ende verbleibende Restspülung einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt.

Auf Oland und Langeneß findet in den kommenden Wochen jeweils eine Bohrung samt Einzug des Schutzrohres statt. Die beiden letzten Bohrungen auf dem Festland beim Umspannwerk Toftum in Emmelsbüll-Horsbüll inklusive des Einbringens der Schutzrohre sollen bis voraussichtlich Anfang September abgeschlossen sein. Da sämtliche Arbeiten tidenabhängig sind, kann es zu Zeitverschiebungen kommen.

SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, investiert insgesamt 23 Millionen Euro in die Verlegung der neuen Seekabel.

Die Schleswig-Holstein Netz AG

Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 450 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.

SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.

Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.

 

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