Verein für Empathie und Zivilcourage hat die Hürde zum e.V. geschafft
30. Dezember 2020
Leipzig (sts)Im Herbst 2020 haben sich die Gründungsmitglieder für einen Verein getroffen, um ein ziviles Engagement für mehr Empathie und Zivilcourage auf die Beine zu stellen.
Nach Diskussionen über Inhalte und Satzung war schnell klar, wie die Arbeit des zukünftigen Vereins aussehen sollte.Im Fokus sollten Opfer von Missbrauch stehen. Dabei geht es den Gründern nicht nur um sexuellen Missbrauch, sondern auch um Missbrauch über Parentifizierung, Missbrauch als Sündenbock und alle anderen Arten von emotionalem Druck, der nur allzu gern in allen Bereichen der Gesellschaft aufgebaut wird. "Du bist schuld, dass Opa tot ist", "Deinetwegen konnte ich keine Karriere machen" und andere Aussagen werden von den GründerInnen und Gründern als bedenklich angesehen. Derartige Gefälle in menschlichen Beziehungen führen zu psychischem Leid und sollten stärker wahrgenommen werden.
Unter dem Motto: Brauchen wird schnell zu missbrauchen" wollen die Mitglieder Entlastung für alle bieten, die unter mangelnder Wertschätzung leiden. Die Zielgruppen sind in erster Linie Opfer von
• Sexuellem Missbrauch
• Mobbing
• Stalking
• Parentifizierungen
• Suchterkrankungen (Co-Abhängigkeiten) und
• Straftaten
Der Verein "Die Träne" war damit definiert. Wie aber sollte die Arbeit sich gestalten? Man war sich schnell einig, dass das Zuhören eine wirksame und entlastende Aktion sein kann. Deshalb besteht die Aufgabe des Vereins gemäß seiner Satzung daraus, Betroffene ihre Geschichte erzählen zu lassen. Anonym und kostenfrei, ohne Verbindlichkeiten und ohne Bürokratie. Mitglieder tragen in der Öffentlichkeit klar erkennbar das Logo des Vereins am Schlüsselbund, auf der Handyhülle oder an einem anderen Ort. Sie hören zu, wenn sie angesprochen werden. Daten werden nicht erhoben.
Damit soll die Qualität des Einfühlens und des Interesses an anderen Menschen gefördert werden. Zu den typischen Symptomen von Missbrauchsopfern zählen
• Sprachlosigkeit
• Schuldgefühle
• Ängste
• Traumatisierungen
• Posttraumatische Belastungsstörungen
• (Auto-)Aggressionen.
Oft findet sich im nahen Umfeld kaum jemand mit Verständnis für die Situation der Betroffenen. Die Mitarbeiter des jungen Vereins "Die Träne e.V." bieten ein offenes Ohr, damit Menschen, die die Symptome spüren, Entlastung finden, bevor sie selbst psychische Erkrankungen entwickeln. Neue Mitarbeiter werden gründlich auf ihre Aufgabe vorbereitet und sind angehalten, keine Ratschläge zu erteilen oder laienhafte Hilfen anzubieten. Ihre Aktivität beschränkt sich auf das Zuhören. Bei bedarf können die Mitarbeiter dem Betroffenen Adressen für eine weitere professionelle Hilfe am Ort anbieten. Der Verein, gegründet und ansässsig in Leipzig, arbeitet bundesweit und hofft auf zahlreiche Mitarbeiter und Unterstützer, denn, so das Ergebnis der Gründungssitzung: Menschliche Zuwendung wird zu einer Mangelware in einer ökonomisierten Gesellschaft.
Seit Ende Dezember ist "Die Träne" nun ein eingetragener Verein und kann somit um Mitglieder werben. Auf der Homepage http://dieträne.de sind weitere Informationen zu finden. Dort ist auch zu lesen, wie die Arbeit des Vereins in den Zeiten des Lockdowns weitergeht. Die Mitglieder haben ihr Angebot auf das Telefon verlagert.
Arbeit Gesellschaft Hilfe Opfer
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