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Weg von Abrakadabra hin zu Faszination und Begeisterung

Christian Jedinat. Copyright: Akademie der Zauberkunst Christian Jedinat. Copyright: Akademie der Zauberkunst

Christian Jedinat ist Anfang 40 und trägt oft ein paar bunte Tücher in seinem Jackett. Sein Beruf ist es, Menschen das Unmögliche zu zeigen und Interessierte in die Kunst der Zauberei einzuweihen.

16.10.2013, Rösrath/ Köln - Die Teilnehmer in Christian Jedinats Zauberworkshops haben alle ein gemeinsames Ziel: Sie wollen zaubern lernen, etwas Außergewöhnliches begreifen, Menschen begeistern und dadurch anders mit ihren Mitmenschen umgehen. Die Zauberei nutzen, um sich weiterzuentwickeln und um sich anders auszudrücken – so sieht es Christian Jedinat. Doch für viele ist Zauberkunst zu abstrakt – sie verbinden mit Zaubern nur Kindertheater und amerikanische Fernsehshows. Auch Christian Jedinat interessierte sich nicht besonders für Zauberkunst, bis er vor rund 20 Jahren einem Straßenjongleur in der Heidelberger Fußgängerzone begegnete. Der Jongleur hatte mit kleinen Tricks alle Passanten zum Stehen und Staunen gebracht. "Wie kann eine Person innerhalb so kurzer Zeit Menschen dermaßen begeistern, sie zum Lächeln bringen und unmögliche Dinge wahr werden lassen?", fragte sich Jedinat und für ihn stand fest: Das möchte ich auch lernen.

Wie man Zaubern lernt
Die ersten Tricks wie Jonglieren oder Einrad fahren waren schnell gelernt, aber bald wurde es kniffliger. Es stellte eine große Herausforderung dar, an die richtigen Informationen zu kommen, um weitere Tricks zu lernen. Zauberworkshops wurden damals noch nicht angeboten, weshalb Jedinat sein Erspartes in unterschiedlichste Bücher und Trickkisten investierte. Meist war er von diesen zwar enttäuscht, doch das änderte nichts an seinem Ehrgeiz. Mehr und mehr wurde seine Begeisterung geweckt und er verstand, dass viel mehr als ein paar simple Handlungsabläufe dazu gehören, um ein Kunststück aufzuführen. Er hatte bis dahin noch nicht genau gewusst, wozu er die Zauberei nutzen wollte, dies änderte sich jedoch, als er 1999 an einem Straßentheaterworkshop am Bodensee teilnahm. Zuvor hatte er Auftritte vor Publikum vermieden, zusammen mit einer Kollegin ließ er sich dann aber doch hinreißen: Die beiden zeigten eine kleine Show auf einem Weinfest. Die beiden hatten nach der 10-minütigen Show einen Hut voller Geld und ein begeistertes Publikum. Dieser Moment war für Jedinat bahnbrechend: "Wow! Wenn ich für etwas, das mir unendlich viel Freude bereitet, solche Anerkennung bekomme und ich Leute so begeistere, dann möchte ich damit weitermachen." Also folgten unzählige Auftritte auf der Straße, bis er bald auch auf privaten Feiern auftrat. Er bekam immer wieder die unterschiedlichsten Rückmeldungen von den Zuschauern, aber eines hatten die Aussagen alle gemeinsam: die Reaktionen waren immer positiv und die Leute begeistert. Genau das ist für Christian das Spannende an der Zauberei. Denn die Zauberei funktioniert nicht ohne Publikum; sie lebt von der Interaktion des Zauberers mit dem Publikum und von der Überraschung der Zuschauer. Kennt jemand einen Trick bereits, dann ist er nicht mehr hingerissen - deshalb muss sich die Zauberei auch ständig weiterentwickeln. "Meine Zauberkurse sind für alle Menschen eine Wahnsinnsmöglichkeit. Egal, ob jemand das Zaubern zu seinem Beruf machen oder einfach ein paar Tricks lernen möchte - Zaubertricks kann man in fast alle Berufe und perfekt in den Alltag integrieren. Zauberei ist ein super Mittel, um das Interesse seines Gegenübers für ein Thema zu gewinnen.", weiß Christian aus eigener Erfahrung.
Welche Voraussetzungen müssen Interessierte also erfüllen, um an einem der begehrten Workshops in der Akademie der Zauberkunst teilnehmen zu können? "Das Wichtigste sind Interesse und Freude daran, etwas Neues zu lernen und natürlich eine gewisse Begeisterung für die Zauberei."

Jedinat ist Feuer und Flamme für seinen Beruf
Christian möchte es Zauberinteressierten einfacher machen, so viel Spaß an der Zauberei zu haben wie er, weshalb er das Zaubern in seinen Workshops lehrt. Er zeigt den Teilnehmern seiner Workshops, dass es äußerst komplex ist, ein Kunststück vorzuführen – es geht nicht nur darum, ein paar Schritte bei einem Trick richtig zu wiederholen. Das Gesamtkunstwerk muss stimmen – Sprache, Tricktechnik, Handlungsabläufe und Präsentation spielen eine große Rolle. Alle, die sich noch intensiver mit der Zauberei auseinandersetzen wollen, lädt Christian herzlich ein, seine Zauberkurse zu besuchen und selbst vor Publikum aufzutreten.
Aber warum hat Christian Jedinat eigentlich keine Angst vor der Konkurrenz? Wenn die Zauberei sich immer weiter etabliert, wenn immer mehr Menschen die Geheimnisse der Tricks kennen und selbst als Zauberer auftreten, könnten sie ihm irgendwann die Show stehlen. "Je mehr Menschen von guten Zaubertrainern mit magischen Tricks verzaubert werden, desto mehr wird die Zauberkunst gemeinhin geschätzt. Mein Ziel ist es, dass es bald so normal ist, eine Zaubershow zu besuchen, wie ins Kino zu gehen. Wenn die Zauberei anerkannter wird, wächst auch das Publikum." Außerdem lernt auch der erfahrene Zauberkünstler Jedinat viel von seinen Teilnehmern – jeder von ihnen nimmt Tricks unterschiedlich wahr und interessiert sich für andere Bereiche. So bekommt er immer wieder neue Anregungen und lernt, wo die größten Herausforderungen für sie liegen und was sie am meisten begeistert. Voller Eifer lernen sie vom Experten und kommen dabei auch schon mal ins Schwitzen. Es kostet manchmal Schweiß und Nerven, ein Kunststück zu erlernen. Jedinat freut sich über alle Begeisterten, die Zaubern lernen wollen. "Menschen das Zaubern beizubringen und sie auf ihrem Weg zum Zauberkünstler zu begleiten, ist für mich der Wahnsinn."
Wie genau funktionieren Täuschungen? Wie lasse ich gewisse Bilder im Kopf des Zuschauers entstehen? Wie hängen Wahrnehmung, Sprache und Handlung zusammen? Diese Fragen lassen ihn täglich motiviert seiner Arbeit nachgehen.

Große Pläne für die Zukunft
Christian weiß, was das Bezaubernde für ihn an seinem Job ist und plant Großes für die Zukunft: "Ich möchte mehrere Zaubertheater in verschiedenen Städten Deutschlands etablieren. Die Zauberkunst soll anerkannter werden und Menschen, die bei mir die Zauberausbildung absolvieren, sollen bereits während der Ausbildung die Möglichkeit erhalten, vor Publikum aufzutreten, um zu verstehen, worauf es beim Zaubern ankommt und wie wichtig das Publikum ist."
Christian Jedinat ist Feuer und Flamme, wenn es um das Thema Zauberkunst geht. Über 2.500 Begeisterte haben bereits einen seiner Workshops absolviert und er plant, noch vielen Menschen die Faszination des Zauberns nahezubringen.

 

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