Am 6. Mai 1994 wurde der Ärmelkanal eröffnet. Was nur wenige wissen: vier Jahre vorher fand der Durchstoß unter der Erde statt - ein großer Moment für das Europa der beginnenden 90er Jahre.
Genau am 1. Dezember 1990, also vor 25 Jahren, bohrte der Tunnelbaufachmann Graham Fagg mit seinem Presslufthammer durch die letzten Quadratzentimeter Stein, von der französischen Seite aus erledigte dies sein Kollege Philippe Cozette. Durch das erste kleine Loch, das nun Großbritannien mit dem Festland Europa verband, reichte man sich die Hand. Dieser Moment wurde live im Fernsehen übertragen und mit Champagner gefeiert – das Bild, auf dem die beiden Tunnelbauer die britische und französische Fahne durch die erste kleine Öffnung austauschten, ging um die Welt.Ein Moment des Feierns, der von den beiden Fachkräften immer wieder gemeinsam begangen wird, mit wechselnder Begeisterung der Medien. Genauso wie diese Treffen ist auch die Geschichte des Ärmelkanals der Öffentlichkeit kaum bewusst. Die ersten Pläne zum Bau eines Tunnels, der Großbritannien und Frankreich verbinden sollte, stammen zum Beispiel aus dem Jahr 1753, bereits 1802 lagen erste Planungen dafür vor. Diese ersten Pläne waren technisch nicht umsetzbar, bis 1855 Pläne für einen Eisenbahntunnel vorlagen, die aus politischen Gründen nicht realisiert wurden.
Bereits 1872 wurde erstmals eine französisch-englische Kanaltunnelgesellschaft gegründet, die dieses Bauvorhaben nun endlich in die Umsetzung bringen sollte. Erstmals wurden Tunnelbaumaschinen eingesetzt und von britischer wie auch französischer Seite wurden jeweils bereits knapp zwei Kilometer gebohrt. Dann scheiterte das Projekt jedoch an der Thematik der Streckenführung, über die man sich nicht einig werden konnte. Die Briten hatten zudem extreme Sicherheitsbedenken bei einer solchen Verbindung zum Festland. Das Thema Tunnel wurde jedoch nie ganz zu den Akten gelegt und begann 1984 in die Umsetzung zu gehen, die zum heutigen Eurotunnel führte. 1985 fiel die Entscheidung für einen Tunnel mit Schienenverkehr, 1987 begannen die Bohrungen auf der britischen Seite und im Herbst 1988 erfolgte der Start der Arbeiten in Frankreich. Am 1. Dezember 1990 schließlich kam es zum Durchstich am Grunde des Kanals, genau 15,6 Kilometer von Frankreich und 22,3 Kilometer von Großbritannien entfernt, knapp 40 Meter unter dem Meeresgrund.
Tunnelbauten sind immer eine große Herausforderung, sowohl aus politischer wie auch aus technischer und planerischer Sicht. Was jedoch heute kein Problem mehr ist, sind die perfekten Geräte für den Tunnelbau. Auf der Website von Albatros, Spezialist für Tunnelbaumaschinen, lässt sich unter http://www.alba.at/ eine Übersicht über Tunnelbaumaschinen finden. Die perfekte technische Ausstattung ist heute gesichert – Planung und Politik benötigen auch weiterhin Zeit.
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