Der Frauen*treff Sophie der Koepjohann'schen Stiftung feiert 15-jähriges Bestehen
06. November 2024
Jubiläum: 15 Jahre Frauen*treff Sophie der Koepjohann'schen Stiftung.
Seit 15 Jahren existiert der Frauen*treff Sophie der Koepjohann'schen Stiftung. Besucher*innen finden in der "Sophie" einen Raum mit Rückzugsmöglichkeiten vom anstrengenden Leben auf der Straße sowie soziale Beratung und Begleitung. Frauen* haben in den Räumlichkeiten die Möglichkeit zu duschen und ihre Wäsche zu waschen; zudem steht ihnen eine Kleiderkammer zur Verfügung.Jeden Monat besuchen bis zu 80 verschiedene Frauen* den Frauen*treff, davon suchen die meisten Frauen* die Sophie bis zu vier Mal auf, 15 % der Frauen* kommen mehr als zehn Wochentage in die Sophie. Im Durchschnitt nimmt die Einrichtungen elf neue Frauen* auf. Das bedeutet entweder, dass Frauen* den Frauentreff besuchen, die noch nie zuvor in der Sophie waren, oder aber, dass Frauen* länger als sechs Monate keine Besucher*innen der Sophie waren.
Die Sozialberatung erfolgt in der Sophie niedrigschwellig. Frauen* können ohne Termin Beratung in Anspruch nehmen. Wenn es Frauen* wünschen, werden sie von den Mitarbeiter*innen zu Ämtern/Institutionen begleitet. Pro Öffnungstag nehmen im Schnitt sechs Frauen* eine Beratung in Anspruch.
Der Frauen*treff Sophie hat aktuell an fünf Tagen die Woche geöffnet, das macht eine Durchschnittsöffnungszeit von 21 Tagen/pro Monat. Die Sophie ist der einzige frauen*spezifische Tagestreff in Berlin, der an Sonn- und Feiertagen geöffnet hat und eine Platzkapazität für 15 Frauen*, die zur gleichen Zeit in den Räumlichkeiten sein können, bietet. An Sonn- und Feiertagen ist der Frauen*treff aufgrund des Mangelangebots in Berlin am stärksten frequentiert, sodass sich an diesen Tagen insgesamt zwischen 20 und 25 Frauen* in der Sophie aufhalten - zeitversersetzt - je nach Platzkapazität. Janine Ruttge, Leiterin des Frauentreffs, ergänzt dazu: "Die Sophie ist eine sehr kleine Einrichtung, was zunehmend problematisch wird vor dem Hintergrund der Frage, welche Personengruppen wir versorgen. Wir sind gerade dabei zu überlegen, ob wir an Sonntagen das Angebot vorrangig an tatsächlich wohnungslose/obdachlose Frauen* richten. Es besuchen uns darüber hinaus auch Frauen*, die über eigenen Wohnraum verfügen, aber von Armut betroffen sind und sehr isoliert leben."
Aktuell nutzen 15 Frauen* das Angebot der Verfügbarkeit einer Postadresse über den Frauen*treff. Dieses Angebot ist für die Besucher*innen wichtig, da sie für Leistungsträger, Krankenkassen, Banken etc. erreichbar sein müssen. Außerdem bietet der Frauen*treff Schließfächer an. Diese werden vor allem von denjenigen genutzt, welche in Notübernachtungen sind und häufig den Ort wechseln müssen.
Die Finanzierung in den letzten 15 Jahren von über 1,5 Millionen Euro sowie die laufenden Kosten wurden und werden bisher allein durch die Koepjohann'sche Stiftung getragen. Janine Ruttge, Einrichtungsleiterin Sophie, wird während der Öffnungszeiten von einem Team mit sechs Mitarbeiterinnen im Wechsel unterstützt.
Anonyme Eindrücke der Besucher*innen über den Frauentreff Sophie:
"Es kommen immer mehr Frauen hier her, die Hilfe brauchen. Wo sollen sie denn alle hin? Es gibt einfach zu wenig Stellen wie die Sophie in Berlin."
"Sonntags komme ich meist schon um 9 Uhr zur Sophie und hoffe, einen Platz zu bekommen. Es ist immer sehr voll und leider hat die Sophie nur Platz für 15 Frauen. In andere Einrichtungen will ich nicht gehen, weil dort auch Männer sind."
"Als ich obdachlos war, habe ich hier meine existenziellen Bedürfnisse erfüllt: duschen, essen, Beratung bekommen. Hier gibt es Gesellschaft und Freude. Die Ausflüge sind toll. Ich fühle mich hier ernstgenommen. Und es gibt Klamotten."
"Hier ist es ruhiger als in anderen Tageseinrichtungen und auch freundlicher."
"Es gibt hier keine Gewalt."
"Die Sophie ist Luxus. Wir werden wie Königinnen behandelt. Es gibt ganz viel Verständnis für die Frauen*."
"Ich habe hier Schutz vor den Anfeindungen draußen."
"Die Sophie ist wie ein zweites Zuhause. Es gibt gutes Essen. Gute Atmosphäre. Einen Safe Place. Außerdem gibt es gute Gespräche, manchmal auch Freundschaften. Das wirkt der Einsamkeit entgegen."
Pressekontakt:
Janka Haverbeck, Kuratoriumsmitglied Koepjohann'sche Stiftung, Tel.: 0173 207 34 91, haverbeck@koepjohann.de
Sabine Hafener, Vorständin Sozialmanagement Koepjohann'sche Stiftung, Tel.: 030 23593975, hafener@koepjohann.de
Die Koepjohann'sche Stiftung wurde 1792 von dem Schiffbaumeister und Unternehmer Johann Friedrich Koepjohann gegründet und ist eine der ältesten Stiftungen in Berlin. Koepjohann verfügte testamentarisch, dass seine in der Spandauer Vorstadt gelegenen Immobilien den Grundstock für eine Stiftung bilden sollten. Aus den Miet- und Pachteinnahmen wird bis heute die Stiftungsarbeit finanziert. Die Stiftung finanziert sowohl eigene Einrichtungen als auch verschiedene soziale Projekte im Stiftungsgebiet, die sich für Frauen, Kinder, Jugendliche und Senioren einsetzen. Das Satzungsgebiet konnte 2021 mit einer Satzungsänderung auf den gesamten Bezirk Berlin Mitte ausgeweitet werden. https://www.koepjohann.de/
Disclaimer: Diese Pressemitteilung wird für den darin namentlich genannten Verantwortlichen gespeichert. Sie gibt seine Meinung und Tatsachenbehauptungen und nicht unbedingt die des Diensteanbieters wieder. Der Anbieter distanziert sich daher ausdrücklich von den fremden Inhalten und macht sich diese nicht zu eigen.