Studie zur Auflagenentwicklung von Drucksachen
Eine Auflagenhöhe von 1 Million ist sicherlich eine hohe Auflage, eine Druckauflage von 100.000 denn aber auch? Und wie sieht es mit 10.000 aus, ist das auch eine hohe Auflage? Die Definition der Auflagenstärke liegt sicherlich im Auge des Betrachters und ist praktisch sehr eng verknüpft mit dem jeweiligen Druckprozess - das „kleine Auflagen" im Digitaldruck, "höhere Auflagen" im Offsetdruck und „ganz hohe Auflagen" im Tiefdruck realisiert werden ist allgemein bekannt. Die wichtige Frage für kleine und mittelständische Druckdienstleister ist nicht wie viele Druckerzeugnisse am Markt benötigt werden, sondern wie die Anzahl der Auträge auflagentechnisch einzuteilen ist.Eine an der Universität Wuppertal umgesetzte Diplomarbeit beschäftigte sich bereits 2006 mit der Frage wie kleinere Druckdienstleister gegenüber den mittlerweile entstandenen "Druckkonzernen" marktfähig Printerzeugnisse produzieren können. Seitdem hat sich im Prinzip - außer natürlich die bekannten Optimierungsprozesse in der Herstellung – am eigentlichen Verfahren von Internet-Offsetdruckereien nichts geändert. Die „Plakatiger-Studie" stellt nun die Behauptung auf, das die am Onlinemarkt verkauften Druckauflagen fast ausschließlich produktionsbedingt realisiert werden. Über 60 % der Drucksachen bis Auflage 10.000 werden praktisch nicht benötigt, sondern kommen durch eine von Fixkosten verursachten Überproduktion zustande. Aufgrund der extrem niedrigen Preisdifferenz zwischen den angebotenen Auflagen, wird dem Kunden eine höhere Auflage als der tatsächlich benötigten Auflage verkauft. Wenn z.B. gegen einen nur 10%igen Preiaufschlag eine 500%ige Auflagenerhöhung realisiert werden kann, bestellen die meisten Kunden „aus Sicherheit" zu viel.
Diese Überproduktion belastet auf drei unterschiedliche Weisen. Erstens werden natürlich die herstellungsbedingten Ressourcen verschwendet. Es wird überflüssig viel Papier, Farbe und Energie verschwendet. Da die meisten Online-Druckerzeugnisse im Offsetdruck auf "Sammelformen" hergestellt werden, ist davon auszugehen, das die Überproduktion zum hohen Anteil jedoch trotzdem erzeugt wird – obwohl sie nicht verkauft wird. Die produktionsbedingt überflüssigen zu viel erzeugten Artikel werden dann dem Altpapierkreislauf zugeführt.
Eine komplett unterschätzte Belastung ist der zweite Punkt: Der überflüssige Transport. Es wird lt. „Plakatiger-Studie" vermutet das heute durch mögliche Optimierungsprozesse beim Versand von Drucksachen ca. 35 % Ressourcen eingespart werden könnten. Drucksachen sind schwer, Transportkosten werden am Limit kalkuliert – eine europaweit überhöhte Lieferung bedeutet einen wesentlich höheren Spritverbrauch.
Der dritte Punkt ist die Entsorgung des überflüssigen bedruckten Materials durch Endverbraucher. Ob ein verschwenderischer Umgang oder der Transport zu Altpapiersammelstellen, hochgerechnet ist hier von einem nicht unerheblichen Verbrauch auszugehen.
Der Studien-Auftraggeber, der Internetdrucker plakatiger.de – ist spezialisiert auf die Produktion von Plakaten und Postern in exakten Kleinauflagen und hat sich damit zukunftsweisend auf die tatsächlichen Bedürfnisse im Plakatbereich eingestellt. Kunden haben die Möglichkeit eine relativ hohe Digitaldruckauflage in DIN A3, A2, A1, A0 oder XXL in viele kleine Teilauflagen aufzuteilen. Entstanden ist die Idee durch den Bedarf von Filialbetrieben wie Fast Food-Franchisenehmern oder Supermarkt-Ketten. Der sortierte Versand von Plakaten und Flyern direkt in das Filialnetz der Kunden ist eines der Kerngeschäfte des Südoldenburger Mediendienstleisters Wist + Laumann. Aufgrund des festgestellten Bedarfes an auflagenexakten Flyern und Plakaten hat die regionale Druckerei mit plakatiger.de ein Onlineportal für Firmen und Endverbraucher geschaffen.
Durch die weiter zunehmende Entwicklung des Digitaldrucks – ganz gleich ob Xerographie, Inkjetdruck oder neuen Innovationen von Vorreitern wie z.B. Benny Landa – wird auch die auflagenexakte Produktion von Druckerzeugnissen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die momentane zügige Entwicklung der Internetdruck-Riesen wie flyeralarm.de oder druckerei.de wird auf der jetzigen Basis keinen langfristigen Bestand haben. Zwar ist diese Entwicklung theoretisch im Moment zum großen Teil für das Aussterben der kleinen und mittelständischen Druckhäuser verantwortlich, praktisch beschreibt dieser Übergang aber nur die vielleicht längst überfällige Bedienbarkeit des Druckmarktes ala "Zalando" oder "Amazon" – alles ganz „normal", Vor- und Nachteile der Globalisierung sind ein anderes Thema.
Laut Studie entwickelt sich der Markt an Druckerzeugnissen mittelfristig bis langfristig also wieder ein Stück zurück. Ohne staatliche Förderungen und der Masse der kleinen „auflagenverwirrten" Aufträge werden es Großbetriebe schwer haben. Genau hier sollten die "preisverfall geplagten" Offsetbetriebe ansetzen und sich vom bisherigen „Druckbild" der Printgesellschaft verabschieden. Im Endeffekt sind solche Vorhersagen aber natürlich sehr vage, es wird sehr spannend werden wie lange die jetzige Konstellation Bestand haben wird. Die Natur und der Endkunde werden durch eine Optimierung profitieren.
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