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Ideale Räume entdecken

Eigene Städte bauen auf der Architektur-Biennale in Venedig Eigene Städte bauen auf der Architektur-Biennale in Venedig

Ausstellung Ideal Spaces auf der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig, Palazzo Mora, 28. Mai - 27. November 2016, www.idealspaces.org

Was haben Tony Garniers Cité Industrielle gemeinsam mit Leonardo da Vincis Idealstadt und einer Favela? Die Suche nach dem idealen Raum als einem sowohl vorgestellten wie ‚idealen' Ort ist heute aktueller denn je, in Zeiten der Massen-Urbanisierung und Globalisierung.


"Reporting fron the front" ist das Motto der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig. Eine dieser Fronten, vielleicht sogar die wichtigste, ist die der Utopie. Immer wieder totgesagt ist sie nicht tot, sondern im Gegenteil notwendiger Antrieb des Überlebens, gerade heute.
Einige wichtige Aspekte dazu werden in unserer Ausstellung gezeigt. Sie besteht aus drei miteinander verbundenen Komponenten: Einer geschichtlichen Abfolge "idealer" Räume, beginnend mit der Kathedrale und endend mit der Favela, die in einer Rundumprojektion unmittelbar erfahrbar werden. Einem interaktiven Part, der es den Besuchern erlaubt, gemeinsam ihre eigenen Welten zu kreieren, indem diese mit Sand ein Terrain formen und mit Bausteinen die Flächen bebauen können. Diese wird dann vor Ihren Augen als 3D Stadt computergeneriert. Sowie einer Weltscheibe, welche diese Versuche speichert und sich dadurch während der gesamten Ausstellung, immerhin ein halbes Jahr, laufend verändert, als symbolischer Reflex des Geschehens.

Eine Landkarte ohne Utopien ist es nicht wert gezeichnet zu werden, sagt Oscar Wilde. Die Utopie, der Nicht-Ort der Gegenwart der aber in Zukunft sehr wohl ein Ort des besseren Lebens werden könnte ist ein mythisches Thema; voller Hoffnungen und Träume, gleichzeitig jedoch sehr praktisch. Denn viele Utopien wurden Realität, auch durch Emergenzen. Das erste Mal in der Geschichte der Menschheit lebt deren überwiegende Zahl in urbanen Agglomerationen die weit entfernt von einem ‚idealen' Zustand sind. Das zoon politikon, Lebewesen der Stadt, wurde drastisch umgesiedelt und nie zuvor in der Geschichte wurde Raum so massenhaft zerstört wie heute. Gleichzeitig gab es wie nie zuvor technische Möglichkeiten, gegebene Räume nicht nur zu verändern sondern sich auch Räume vorzustellen, zu imaginieren - auch als gewünschte, ‚ideale'. Denn das, was als virtual reality bezeichnet wird, steht heute erst an seinem Anfang. Raum geht einerseits verloren, andererseits wird er multipliziert und verwandelt. Und beides geschieht in nie zuvor gekannten Ausmaßen. Dessen ungeachtet brauchen Menschen immer noch Räume, die als wirklich lebenswerte den Namen verdienen; und sie brauchen als zoon politikon immer noch Gemeinschaft.

 

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