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Secondhand-Mode für große Größen

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Im Wiesbadener „Garderobenwechsel“ bietet

Ina Mohr Modisches für große Größen an

Als Magnet für mollige Frauen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet erweist sich der Secondhand-Shop "Garderobenwechsel", in dem Ina Mohr nur die Größen 42 bis 60 anbietet. Kleiner geschnittene Kleidung gibt es hier nicht, um von vornherein die Möglichkeit eines unsolidarischen Verhaltens von Käuferinnen mit vermeintlichen Modelmaßen gegenüber der Zielgruppe mit L, XL oder XXL auszuschließen und den Kundinnen eine absolut entspannte Einkaufsatmosphäre zu bieten. Denn diese haben es, so Mohrs Erfahrung mit einer Bekannten, in unserer Gesellschaft ohnehin sehr schwer, werden oft genug diskriminiert.

"Stiefmütterlich behandelt"

Unbewusst bestätigt eine Kundin wenig später das Ladenkonzept, als sie erklärt, warum sie immer wieder in die Adolfsallee 44 komme: "Hier ist die Atmosphäre jedes Mal herzlich und locker, die Stimmung gut, während man in vielen anderen Läden als Frau mit großer Konfektionsgröße häufig eher stiefmütterlich behandelt wird." Die Frau plant einen Urlaub im Süden und will aus diesem Anlass nun in Ruhe das sommerliche Angebot studieren, ohne jeden Stress anprobieren und sich fachmännisch beraten lassen, weil "ich mir selbst nie sicher bin, wie ich mich am besten, am vorteilhaftesten anziehe".

Auch die Künstlerin Evelyn Sattler aus St. Goarshausen kleidet sich nur noch hier ein, weil sie alles finde - von der lockeren Freizeitmode bis zur eleganten Abendkleidung. Und hier würden Frauen wie ihr nicht solche Modelle zugemutet, wie sie seltsamerweise oft Spezialfirmen für große Größen böten: "Womöglich noch mit applizierten Bärchen auf der Brust oder gar quer gestreift", beschreibt die Malerin die in ihren Augen völlig unpassenden T-Shirts oder Kleider in Größe 48/50. Dagegen schwärmt sie in höchsten Tönen beispielsweise von einer Art Motorradlederjacke, die sie beim "Garderobenwechsel" gefunden habe und von der sie augenzwinkernd sagt: "Bald passt sie mir richtig."

Mohr kennt die Probleme gewichtiger Frauen genau und spricht in ihrem speziellen Geschäft zwei diesbezügliche Gruppen an: "Sie tragen große Größen und das gerne? Dann sind Sie bei ,Garderobenwechsel‘ genau richtig. Oder Sie wollen die großen Größen allmählich verlassen und sind zum Beispiel bei Weight-Watchers? Dann können Sie mit uns die Größen bequem und zu günstigen Preisen einfach wechseln und sich so über eine weitere Gewichtsreduktion freuen." Auf diese Idee war die heutige Geschäftsfrau einst gekommen, als sie noch als Kinderkrankenschwester gearbeitet und eine korpulente Kollegin sehr darunter gelitten hatte, selbst nach dem Verlust von Pfunden "immer in Säcken herumlaufen zu müssen, weil sie nie etwas Schickes fand, was bezahlbar war". So setzte Ina Mohr ihre Idee "Starke Secondhand-Mode für starke Frauen" vor fünf Jahren in einem Laden in unmittelbarer Nähe von Bahnhof und Liliencarré in die Tat um. "Wenn ich damals gewusst hätte, dass das so einschlägt, hätte ich gleich größere Räume genommen", sagt sie. Aber wahrscheinlich macht genau die Platz sparende Aufteilung ihres kleinen Reichs dessen Charme aus: Hier sitzen manchmal mehrere Kundinnen auf einer Bank, trinken eine Tasse Kaffee, machen sich gegenseitig auf besondere Schnäppchen aufmerksam, schauen sich beim Anprobieren zu und beraten einander. "Das war beispielsweise so, als eine Touristin aus München hereinkam, die so begeistert von meinem Angebot war, dass sie zig Teile auf einmal kaufte und mich, wieder zu Hause, noch einmal anrief, um sich zu bedanken", erzählt Mohr. Die Dame aus Bayern werde ihren Mann auch beim nächsten Geschäftstermin nach Wiesbaden begleiten, allein schon, um zu ihr zu kommen.

Tatsächlich ist die Ware hier ebenso vielfältig wie günstig und lässt die Wahl, statt zu ewigen XXL-Kompromissen zu zwingen. Ob dauerhaft rund und glücklich oder mit Gewichtsschwankungen und stetig wechselnden Größen: Im "Garderobenwechsel" ist Passendes bezahlbar und hier wird das, was nicht mehr passt, in Kommission genommen, sofern es sich um "saubere Ware in sehr gutem Zustand" handelt, wie Mohr betont.

Dank diesem Konzept schwelgen starke Frauen in starker Mode: Sommerliche Leinenkleider oder Badeanzüge sind ebenso vertreten wie elegante Zweiteiler, Jeansröcke wie auch Abendgarderobe und natürlich Hosen und T-Shirts in allen Materialien und Schnitten. Darunter fallen teils bekannte Marken beziehungsweise sogar das eine oder andere Designerlabel zum bestechenden Preis ins Auge. Das gilt auch für Schuhe - von Turnschuh bis Pumps - und Accessoires wie Hüte, Handtaschen oder Modeschmuck, denn Mohr hat inzwischen einen sehr großen Kundenstamm: Sie bekommt einen Teil ihrer Angebote aus dem gesamten Bundesgebiet zugeschickt.

Kleider werden gespendet

Die Ladeninhaberin hat den Eindruck, dass Schickes in großen Größen im Rhein-Main-Gebiet Mangelware ist - anders als in anderen Bundesländern, dennoch nimmt sie natürlich nicht alles, was ihr angeboten wird. So gibt sie einer jungen Frau gerade einige Teile mit der Begründung zurück, die seien erst wieder im Herbst gefragt. Die Kleidung, die Mohr in ihrem Secondhand-Laden in Kommission nimmt, wird nach ihren Vorstellungen ausgezeichnet, und der Erlös geht zu 40 Prozent an die Kundin und zu 60 Prozent an Mohr, denn die Geschäftsfrau muss ja auch noch Umsatzsteuer bezahlen. Wer nicht verkaufte Ware nach Ablauf der vereinbarten Frist bei ihr hängen lässt, erklärt sich automatisch damit einverstanden, dass diese beispielsweise dem Deutsch-Amerikanischen Frauenclub gespendet wird, aber auch der Wiesbadener Tafel oder der Teestube. Für die Nutzer dieser beiden Einrichtungen gebe es zwar reichlich Kleiderspenden, aber auch hier fehlten vielfach große Größen. Und wie sinnvoll dann eine solche Spende sein kann, erfuhr Mohr erst kürzlich, als eine junge Frau mit Kind in den Laden kam, um sich überschwänglich für die Kleidung aus ihrem Haus zu bedanken. Das Kind erklärte: "Bei der Einschulung hatte meine Mama den allerschönsten Rock an und der kam von Ihnen!"

 

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