Sollte sich ein Oracle Kunde freiwillig für ein Oracle True Up melden oder lieber warten, bis der echte Oracle Audit-Brief ins Haus flattert?
Nach eigenen Aussagen auf der letzten DOAG-Konferenz hat Oracle LMS seine Auditstrategie etwas umgestellt. Früher wurde der Begriff "Oracle Audit" seitens der LMS-Mitarbeiter nie verwendet. Man sprach stets von einem Oracle License Review. Doch dann kam die Wende.Seit letztem Jahr wird ein echtes Audit nun auch als Oracle Audit bezeichnet. Dem gegenüber steht aber nun ein freiwilliges Audit des Kunden, welches als Oracle True Up bezeichnet wird. Hier ist die Strategie, dass ein Software Audit durch Oracle etwas von seinem Schrecken verlieren soll. Offen wurde in einem Vortrag von Oracle LMS auch angedeutet, dass Kunden auch manchmal freundlich gebeten werden, sich für ein Oracle True Up zu melden, da ansonsten ein offizieller Notification Letter folgen könnte.
Schaut man sich nun nach einem halben Jahr die Situation im Markt an, lässt sich erkennen, dass freiwillig von dieser Möglichkeit scheinbar sehr wenig gebraucht gemacht wird.
Sollte man von dieser Möglichkeit vielmehr Gebrauch machen?
Diese Frage ist aus Sicht des Lizenzmanagements schwer zu beantworten. Die Vorteile eines freiwilligen Oracle True Ups liegen vor allem in der besseren zeitlichen Planung dieses Prozesses und der größeren Einflussnahme hinsichtlich eines individuellen Audit-Prozesses. Vielfach ist auch die Ansicht im Markt vertreten, dass dann das Audit weniger agressiv abläuft. Fakt ist jedoch auch, dass es immer noch ein echtes Software Audit ist und das keine Ausnahmen hinsichtlich der Oracle Lizenzregeln gemacht wird. Wird eine Non-Compliance erkannt, dann ist diese durch zusätzliche Softwarekäufe auch direkt zu beseitigen. An dieser Stelle gibt es keinen Unterschied zu einem normalen Oracle Audit.
Trotzdem kann ein freiwilliges Oracle True Up auch Sinn machen. Der Kunde muss sich jedoch sehr gut darauf vorbereiten, damit er am Ende keine böse Überraschung erlebt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Oracle Kunde von folgenden Punkten profitieren kann:
1. Der Zeitpunkt ist planbar
2. Das Audit verläuft partnerschaftlicher
3. Es kann mehr auf Kundenwünsche eingegangen werden
4. Der Kunde profitiert von einem Zeitgewinn bis zum nächsten echten Oracle Audit
5. Die Verhandlungen hinsichtlich einer möglichen Non-Compliance sind einfacher
Um die bestehenden Risiken eines Oracle True Ups in den Griff zu bekommen, sollte der Oracle Kunde vorher eine konkrete Strategie entwickeln, die zum Beispiel folgende Punkte enthalten sollte:
• Der Kunde sollte vor Anfrage sicherstellen, dass er compliant ist und die Oracle Lizenzregeln bis ins kleinste Detail versteht
• Man sollte sich im Klaren sein, was ein Skripteinsatz seitens Oracle LMS bedeutet und wo die Herausforderungen und Chancen für den Oracle Kunden liegen
• Der Kunde sollte einen konkreten Plan besitzen, welche Punkte er bei der Verhandlung des Prozesses verhandeln will und mit welchen Argumenten er dies durchsetzen möchte
• Letztlich muss der Oracle Kunde sich auch überlegen, welche Punkte er für den Fall einer auftreten Non-Compliance vorab mit Oracle verhandeln will, um den Schaden zu begrenzen, welcher jedoch bei einer guten Vorbereitung eigentlich nicht auftreten sollte
Die unabhängigen Experten für Oracle Audits von ProLicense bieten ihren Mandanten ein Oracle True Up-Strategiegespräch, in dem diese und viele andere Punkte geklärt werden, sodass der Oracle Kunde eine fundierte Entscheidung treffen kann, ob sich in seinem Falle ein Oracle True Up lohnt oder er lieber wie bisher auf den Notification Letter für ein echtes Software Audit von Oracle wartet.
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