Um die erforderlichen Geldmittel für ihr neues Unternehmen zu finden, entschieden sich David Shin und seine vier Partner für das Crowdfunding.
Der Start von Ice-Drill, einem System zum Abwickeln von Bitcoin Transaktionen, generierte zum Erstaunen der Jungunternehmer 2,5 Millionen USD.Bitcoins haben weltweit einen Enthusiasmus ausgelöst, der dem kalifornischen Goldrausch ähnelt. Radoslav Albrecht vom Bitcoin Magazine berichtet über Spekulanten, die in der Zeit von Juli 2010 bis August 2013 Profite von bis zu sieben Prozent durch tägliche Schwankungen beim Bitcoin Wechselkurs erzielt haben. Bitcoins und virtuelle Währungen als kurzzeitiges Investment zu nutzen, sei aber zu kurz gedacht, so David Shin. Relevant seien nicht das Kaufen und Verkaufen von Bitcoins, sondern die neuen Unternehmen die gegründet werden, um virtuelle Währungen zu fördern.
Bitcoins können zwischen Individuen überall auf der Welt innerhalb von zwei Stunden transferiert werden. Die Mittelleute, sogenannte Bitcoin Miners, verlangen oft keine Transaktionsgebühren, im Gegensatz zu Banken, wo dafür Gebühren von bis zu 50 USD fällig werden können. "Losgelöst vom traditionellen Bankwesen können Unternehmen so effizient Geschäfte und Finanzierungen abwickeln", so David Shin. Als nächstes Projekt planen er und seine Partner den Start von Cryptomex, einer Crowdfunding Seite ähnlich der, die Ihnen den Start von Ice-Drill ermöglicht hat.
Das Interesse, in Bitcoin Unternehmen zu investieren, ist immens. Eddy Travia gründete im Juli letzten Jahres eine Investmentfirma, die sich auf das Geschäft mit der virtuellen Währung spezialisiert hat. Sein Unternehmen Seedcoin hat bereits in acht Hongkonger Bitcoin Startups investiert und es finden wöchentlich Meetings mit weiteren Neuunternehmern statt, so Travia.
Bitcoins bieten tiefgreifende Chancen für den traditionellen Handel, einem Grundpfeiler der Hongkonger Wirtschaft. Mit wegfallenden Überweisungsgebühren und der sehr kurzen Transferzeit, könnte die virtuelle Währung zum Medium der Wahl für zahlreiche in Hongkong ansässige KMUs und Geschäftsleute werden.
Robocoin ist ein kanadisches Startup, das Nutzern erlaubt, Bitcoins über eine Art vollautomatische Geschäftsstelle ähnlich einem Bankautomat zu kaufen und zu verkaufen. Als das Unternehmen verkündete, einen zweiten Bankautomaten in Hongkong zu installieren, geriet die Firma vor allem auf Grund dieses Potenzials in den Fokus von Spekulanten. Aber auch traditionelle Unternehmen könnten von den Automaten profitieren und dort Bitcoin Transfers in Echtzeit durchführen. Mit immer mehr Gründungen von Bitcoin Startups in Hongkong steigt auch das Potenzial für die virtuelle Währung, Einzug in die Wirtschaft zu halten.
"Der Wert der Bitcoins liegt im Netzwerk der Menschen, die die virtuelle Währung akzeptieren," erklärt Zennon Kapron, Gründer der in Hongkong ansässigen Finanzberatung Kapronasia. "Zukünftig werden Bitcoins ihren eigenen Wert haben, unabhängig von Fiatgeld." Volatilität und der Mangel an einem klarem Wert – etwa "wie viele Bitcoins ist ein Bic Mac wert?" – lässt die meisten Geschäftsleute derzeit eher abwarten. Die Zukunft der virtuellen Währung ist daher noch nicht eindeutig. "Entweder wird diese Währung sehr erfolgreich sein oder eine Randerscheinung werden, die nur eine kleine Prozentzahl der Bevölkerung nutzt. Sie könnte zehntausende Dollar oder auch nur hundert oder noch weniger wert sein," erläutert Kapron.
Hongkongs Bitcoin Unternehmer lassen sich davon nicht abschrecken. Bei einem kürzlich stattgefundenen Event von Meetup.com gingen die meisten Teilnehmer sehr offen mit der Frage nach dem Scheitern von Bitcoins um. "Egal ob Bitcoins oder Litecoin oder Peercoin, oder gar eine Währung, die noch nicht erfunden ist, wir werden die Erfolgreichste nutzen;" erklärte Arthur Hayes, der im Moment an einer Plattform für den Handel mit Bitcoins arbeitet.
Seine einzige Sorge ist, dass Hongkong kein konkurrenzfähiger Standort für den Handel mit der virtuellen Währung bleiben könnte. "Im Moment haben die Hongkonger Finanzbehörden keine klaren Richtlinien für den Handel mit der virtuellen Währung definiert. Damit ein Markt funktioniert, braucht es aber stabile Regulierungen."
Während des Asian Financial Forum im Januar erläuterte Esmond Lee, Executive Director of Financial Infrastructure for the HKMA, dass für die Finanzbehörde Bitcoins noch nicht die Parameter einer Währung erfüllen. Er hatte dann mit seiner Frage, ob die Teilnehmer des Panel ihr Gehalt in Bitcoins akzeptieren würden, die Lacher auf seiner Seite. "Ich denke nicht, dass Bitcoins ein Zahlungsmittel sind, sondern mehr ein virtuelles Gut für Tauschgeschäfte." Hierzu seien allerdings noch keine Dokumente veröffentlich worden. Bisher drehten sich die Gespräche der Regulierungsbehörden um den Punkt, dass sich virtuelle Währungen außerhalb ihres Handlungsspielraumes bewegten.
Arthur Hayes und der Rest der Hongkonger Bitcoin Community sind jedoch davon überzeugt, dass Hongkong durch diese Einstellung sowohl Talent als auch Kapital in dieser frühen Entwicklungsphase der virtuellen Währung an andere, schneller agierende Standorte wie Singapur verlieren könnte.
"Singapur könnte als erstes Land sehr klar und direkt definieren, wie man mit virtueller Währung umgehen will. Ich bin überzeugt, dies könnte viele Geschäftschancen in Hongkong schaffen, vorausgesetzt die Akteure bleiben nicht untätig," so Arthur Hayes.
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