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Kerstin Elpel, Wertsteigerin für Immobilien, Century21 & Kollegen, Wilhelmshaven hat Tipps für effektive Energiegewinnung Kerstin Elpel, Wertsteigerin für Immobilien, Century21 & Kollegen, Wilhelmshaven hat Tipps für effektive Energiegewinnung

Ein Ratgeber zur Energiegewinnung für Eigenheim und Mietwohnung. Solarenergie, Photovoltaik und andere Möglichkeiten, nachhaltig und kostengünstig Energie zu sparen.

Von Kerstin Elpel, Wertsteigerin für Immobilien, Century21 & Kollegen, Wilhelmshaven
Die Sonne scheint und Sie wissen nicht, was Sie tun sollen? Dann habe ich eine Idee für Sie: Wie wäre es denn mit Strom erzeugen? Derzeit sind viele Menschen über die steigenden Stromkosten verärgert. Etwa zwei Drittel der Deutschen würden gerne eigenen Strom produzieren. Sie auch? Welche Optionen Sie haben, zu Hause erneuerbare Energien zu erzeugen und welche zentrale Rolle Photovoltaikanlagen dabei spielen, erkläre ich Ihnen in diesem Artikel.
Welche Möglichkeiten zur preiswerteren Energiegewinnung im Eigenheim gibt es?
Wer eine eigene Wohnimmobilie besitzt, hat eine Vielzahl verschiedener Varianten für die Energiegewinnung. Der Einbau von Photovoltaikanlagen ist wohl die beliebteste Möglichkeit. Hierbei wandeln Solarzellen die eingefangenen Sonnenstrahlen in Strom um. Weitere Informationen dazu finden Sie im nächsten Abschnitt.
Daneben gibt es noch sogenannte Blockheizkraftwerke (BHKW). Für Ein- und Mehrfamilienhäuser sind kleinere Versionen davon, also Mikro- und Nano-BHKW mit einer Leistung von etwa 2,5 bis 10 kW, optimal. Befeuert werden BHKW mit unterschiedlichen Brennstoffen, zum Beispiel Öl, Gas oder Holzpellets. Wirtschaftlich sind Blockheizkraftwerke allerdings nur, wenn ein hoher Wärmebedarf besteht und die Anlage mindestens 5 000 Stunden pro Jahr betrieben wird. Der Preis für die Anschaffung liegt bei etwa
10 000 bis 15 000 Euro, zuzüglich Wartungs-, Installations- und Instandhaltungskosten.
Noch relativ neu für Privatpersonen ist die Möglichkeit der Nutzung von Windkraft. Sie zählt mit zu den umweltfreundlichsten Energieformen, ist aber verhältnismäßig sehr preisintensiv. Nicht nur sind die Anschaffungskosten hoch und die Installation aufwändig, private Windkraftanlagen sind zudem auch zu klein, um eine nennenswerten Energiebetrag zu erwirtschaften.
Eine weitere klimaschonende Alternative sind strombetriebene Wärmepumpen. Diese nutzen die thermische Energie der Erde, des Grundwassers oder der Luft und wandeln sie dann in Heizungswärme um. Das Verhältnis von Strom zu gewonnener Heizenergie ist hier sehr effizient: aus einer kWh Strom erzeugt die Wärmepumpe 4 kWh Heizungsenergie. Sie ist aber nicht nur zum Heizen geeignet, sondern kann bei heißen Temperaturen sogar das Haus kühlen. Nachteilig ist, dass Wärmepumpen nicht in jedem Haus installiert werden können. Je nach Art der Pumpe muss auch eine behördliche Genehmigung eingeholt werden. Die Anschaffungskosten belaufen sich ungefähr auf 12 000 bis 30 000 Euro. Pro Jahr kommen außerdem Strom- und Wartungskosten in Höhe von etwa 1 200 Euro hinzu.
Die letzte Option, die ich Ihnen hier vorstellen möchte, ist die Pelletheizung, die mit Holzpellets betrieben wird und ähnlich wie ein Kamin das Haus wärmt. Der Preis für einen Pelletkessel samt Montage beläuft sich auf etwa 12 000 bis 18 000 Euro. Besonders preiswert im Vergleich zu Gas oder Heizöl sind die Holzpellets. Eine Tankfüllung, also in etwa der Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses, kostet ca. 1 000 Euro.
Warum ist Solarenergie so gut geeignet?
Mein Tipp für die nachhaltige Stromerzeugung lautet: setzen Sie auf Solarstrom.
Photovoltaikanlagen lassen sich auch gut mit einer der oben genannten Wärmeerzeugungsmethoden kombinieren. So können Sie Ihre Immobilie überwiegend autark mit Energie versorgen und die Umwelt entlasten.
Aber warum sind gerade Photovoltaikanlagen so effizient?
Die Preise für eine komplette Anlage variieren stark, je nach Größe und Leistung (kWp) der Module.
Für kleinere Anlagen sind Summen ab 6 000 Euro üblich, bei größeren Anlagen sind es rund 13 000 Euro, inklusive Materialien, Planung und Montage. Pro Jahr ist mit Kosten von etwa 80 bis 170 Euro zu rechnen. Finanziell lohnt sich diese Investition für Sie aber zweifellos: für jede verbrauchte Kilowattstunde ergibt sich für Sie eine Ersparnis von 0,22 bis 0,26 Euro. Jährlich senken Sie damit Ihre Stromkosten signifikant. Ein Stromspeicher hilft Ihnen dabei, den Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Aufgrund der dezentralen Stromversorgung sind Sie außerdem geschützt vor steigenden Strompreisen und erlangen Unabhängigkeit von Energiekonzernen.
Obendrein schützen Sie auch das Klima. Da Sonnenenergie eine unerschöpfliche Ressource ist, tragen Sie zu einer positiven Ökobilanz bei und produzieren 100 Prozent klimaneutralen Strom. 2020 konnten ca. 35 Millionen Tonnen Treibhausgase dank Solarstrom vermieden werden.
Ein weiterer nennenswerter Punkt ist die Einspeisevergütung. Diese erhalten Sie, wenn Sie den nicht verbrauchten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Wegen der stark gesunkenen Pauschale (Stand Juli 2022: etwa 0,06 Euro pro eingespeister kWh) ist es jedoch ratsam, den produzierten Strom für die Eigenversorgung zu nutzen.
Zu guter Letzt erzielen Sie bei einem möglichen Hausverkauf mehr Erlös, wenn Ihr Haus mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Eine Wertsteigerung von bis zu fünf Prozent ist möglich. Gerne berate ich Sie dazu ausführlich.
Beachten Sie bitte, dass Photovoltaikanlagen immer eine langfristige Investition sind. Die Gesamtlaufzeit beträgt zwischen 25 und 30 Jahren. Wägt man das Preis-Leistungsverhältnis ab, rentiert sich die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage jedoch eindeutig.

Ich wohne in einer Mietwohnung. Wie kann ich trotzdem von Solarenergie profitieren?

Wer zur Miete wohnt, muss nicht gänzlich auf die Vorzüge von Solarstrom verzichten. Auch Mietparteien dürfen Solarstromanlagen mit Zustimmung des Vermieters montieren. Ideal zur Anbringung geeignet sind sonnige Orte wie der Balkon, das Dach oder die Hauswand. Hierfür gibt es die praktische Option, ein Stecker-Solargerät zu installieren. Die Installation ist kinderleicht, da Sie lediglich den Stecker in die nächstgelegene Steckdose einstecken müssen. Der so erzeugte Strom fließt dann direkt in die mit der Anlagensteckdose verbunden weiteren Steckdosen in Ihrem Haushalt, zum Beispiel zu Kühlschrank und Waschmaschine. Dadurch verbrauchen Sie weniger Strom aus dem öffentlichen Netz. Zur Sicherheit sollten Sie die Installation und die Leitungen ergänzend von einer Elektrofachkraft kontrollieren lassen.
Im Vergleich zu Photovoltaikanlagen rentiert sich die Nutzung dieser Balkonkraftwerke bereits nach zwei bis drei Jahren. Ab 600 Euro bekommen Sie bereits eine voll funktionsfähige Anlage. Eine Anlage mit Stromspeicher erhalten Sie für etwa 2 400 Euro.
Falls Sie finanziell flexibel sein möchten, besteht auch die Option, ein Balkonkraftwerk zu mieten. Die Wartung und Versicherung sind bei einem monatlichen Festpreis von ca. 50 bis 150 Euro inklusive. Alle Dienstleistungen kommen aus einer Hand und der Vermieter ist so immer Ihre erste Anlaufstelle. Die Laufzeit der Anlagen beläuft sich auf etwa 15 bis 20 Jahre. Bei vielen Anbietern kann die Anlage danach kostenfrei übernommen werden.
Insgesamt ist der Kauf einer Photovoltaikanlage im Vergleich zur Miete jedoch die günstigere Alternative.

Ich möchte Photovoltaikanlagen kaufen. Wo kann ich finanzielle Unterstützung erhalten?

Für den Kauf von Photovoltaikanlagen und die Herstellung von Solarstrom gibt es verschiedenste Förderungsprogramme. Neben der oben genannten Einspeisevergütung haben Sie die Möglichkeit, einen Zuschuss oder einen Kredit zu erhalten.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, bietet diverse Angebote zur Förderung erneuerbarer Energien. Der Förderkredit 270 ist besonders passend für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen, aber auch andere nachhaltige Energieformen können damit bis zu einer Summe von 50 Mio. Euro oder bis zu 100
Prozent des Vorhabens finanziert werden. Wollen Sie eine energieeffiziente Immobilie bauen, kommt der KfW- Kredit 261 in Frage. Dieser ermöglicht den Kauf, Neubau oder die Sanierung eines Effizienzhauses. Für den Kauf oder die Sanierung eines Effizienzhauses steht Ihnen außerdem der KfW-Zuschuss 461 zur Auswahl. Auch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) hält eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten für Sie bereit.
Darüber hinaus existieren einzelne Förderprogramme der Bundesländer und Kommunen. Voraussetzung ist jedoch eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Jede der aufgeführten Finanzierungen muss vor Beginn des Vorhabens rechtzeitig beantragt werden.
Über die einzelnen Konditionen der Förderung können Sie sich auf den jeweiligen Webseiten der Kreditinstitute, Kommunen und Bundesländer informieren.

 

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