Verband Deutscher Schlüsseldienste informiert über Schlüsseldienstkosten
08. Juni 2016
Die Schlüsseldienstmafia hat wieder zugeschlagen! Dreiste Abzocke oder doch der Retter in der Not? Wir klären auf!
Sehr geehrte Damen und Herren,aufgrund der oft fehlerhaften Darstellungen der Medien bezüglich ausgeführter Dienstleistungen im Bereich der Schlüssel- und Schlüsselnotdienste möchten wir im folgenden Kommentar gerne einige getätigte Aussagen seitens Verbraucherschützer und Autor anhand dieses Beispielartikels relativieren und unsererseits klarstellen.
In Bezug auf einen Artikel in der "Südwest Presse" vom 30.05.2016. Quelle: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/Schluesseldienste-500-Euro-fuer-zehn-Minuten-Arbeit;art1222888,3854088
SWP: Eine Mutter, zwei Kinder bei sich - und die Tür war ins Schloss gefallen. Der Schlüssel, wie kann es anders sein, lag in der Wohnung. Immerhin war Werktag und es war noch nicht so spät - 17 Uhr. Sie rief den Schlüsseldienst, der öffnete ihr die Tür - und verlangte 500 € Sofortzahlung.
BVDS e.V.: Der Autor des Artikels sowie Rechtsberater der Verbraucherzentrale Herr Paulini werfen verschiedene Dienstleister im Handwerksbereich zusammen, ohne zu differenzieren, worauf sich der explizit bestellte Schlüsseldienst im Bereich seiner Serviceleistung spezialisiert hat. Schlüsselnotdienste haben durch ihre 24-stündigen Bereitschaftszeiten höhere Betriebskosten und eine ganz andere Kostenstruktur als ein Schuhmacher-Service, der möglicherweise in seinem Nebengeschäft die eine oder andere Tür öffnet.
Die Sofortzahlung ist ein übliches Zahlungsmittel im Bereich der Marktwirtschaft. Überall ist es Gang und Gäbe nach einer in Anspruch genommenen Dienstleistung oder beim Kauf eines Produktes bar oder mit Karte zu zahlen. Wieso wird dieser Faktor im Bereich eines Schlüsselnotdienstes so negativ dargestellt?
SWP: Thomas Paulini ist Fach- und Rechtsberater für Bauen, Wohnen und Energie bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
BVDS e.V.: Die Beurteilung dieser ausgeführten Serviceleistung eines Schlüsselnotdienstes wird in diesem Artikel von einem Rechtsberater für Bauen, Wohnen und Energie durchgeführt. Leider scheint die Begutachtung von Schlüsseldienstarbeiten nicht zu seinem Spezialgebiet zu gehören, da er ständig pauschalisiert und wichtige Unterschiede nicht klar herausstellt.
SWP: "Wenn eine Tür nur zufällt, kann man sie normalerweise öffnen, ohne das Schloss zu zerstören", sagt er.
BVDS e.V.: Der Fachmann bringt eine schwammige Formulierung und zugleich eine nichtssagende Bewertung der Dienstleistung ein, ohne genauer auszuführen. "Normalerweise" erklärt nicht die Situation, in der die Tür geöffnet wurde.
SWP: Der Schlüsseldienst im Fall der Mutter aber tat genau das. Er brach die Tür auf, baute gleich ein neues Schloss ein und verlangte dann viel Geld. "Der hat gesehen, da ist eine hilflose Frau mit quengelnden Kindern, da hat er nicht lange gefackelt", ist sich Paulini sicher. Das grundsätzliche Problem: "Wenn man direkt bezahlt, ist das Geld im Normalfall weg."
BVDS e.V.: Die getätigte Aussage ist weiter darauf bedacht einen negativen Eindruck von dem betroffenen Schlüsselnotdienst zu vermitteln, dabei ist es vollkommen selbstverständlich, dass man für eine Dienstleistung oder ein Produkt bezahlt - damit ist das Geld tatsächlich "weg".
SWP: "Reinfallen tun alle, die Oma mit 80, der junge Student und der gestandene Familienvater." Mit Reinfallen meint er, dass die Betroffenen in dieser belastenden Situation meist sofort bezahlen. "Sie schaffen es einfach nicht, Nein zu sagen und zu verlangen, das auf Rechnung zu bezahlen." Nachts kämen auch gerne mal zwei breitschultrige Männer, schwarz angezogen, im Privatauto. "Die bauen eine Drohkulisse auf." Diese "extreme Ausnutzung einer Zwangslage" sei verwerflich.
BVDS e.V.: Erneut verwendet der deklarierte "Fachmann" subjektive Aussagen, um seine Sicht der Dinge weiter zu vermitteln und zu bekräftigen. Ohne Rücksicht auf alle ansässigen Gewerbe im Bereich der Schlüsseldienste und Schlüsselnotdienste werden Geschichten weiter aufgebauscht, um Negativpresse zu machen. Seit wann sind schwarze Kleidung und Privatautos ein Zeichen für unseriöses Arbeiten? Subjektive Aussagen bestimmen das Bild der Darstellung.
SWP: Welchen Preis hält der Verbraucherschützer denn für angemessen? Paulini geht von Pauschalen für eine normale Handwerkerleistung aus. "Da sind wir bei einem Stundensatz von 50 bis 60 € brutto", erklärt er. Dazu noch die Anfahrt und im schlimmsten Fall die Kosten für ein neues Schloss, das aber nicht oft benötigt werde. Weit entfernt von 500 €.
BVDS e.V.: Noch immer differenziert Herr Paulini die verschiedenen Dienstleister nicht entsprechend ihrer angebotenen Dienstleistung und versucht etwas zu pauschalisieren, was aufgrund der nicht angesprochenen und abweichenden Kernvertiefung nicht möglich ist. Trotz der Tatsache, dass nicht erklärt wird, dass es gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern im Bereich der Serviceleistung Türöffnung gibt, deklariert Herr Paulini pauschale Stundensätze, die nicht für alle Dienstleister gelten können. Wie bereits erwähnt ist die Kostenstruktur eines Schlüsselnotdienstes, der 24 Stunden in Bereitschaft ist, eine andere als die eines Schuh-Reparatur-Services, der nur im Nebengewerk hin und wieder eine Türöffnung vornimmt.
SWP: "Ein gutes ortsansässiges Unternehmen macht Ihnen tagsüber die Tür für 40 bis 60 € auf, wenn es keine lange Anfahrt hat", sagt er. Nachts und an Sonn- und Feiertagen ist ein Aufschlag von 100 Prozent durchaus üblich, sagt er. Wenn der Verband deutscher Schlüsseldienste im Internet von einer grundsätzlichen Pauschale von 189 € ausgeht - tagsüber unter der Woche, dazu kommen noch saftige Zuschläge, hält Paulini das für nicht seriös.
BVDS e.V.: Wieder einmal bringt der Verbraucherschützer bewertende Formulierungen mit ein, die angesichts der verschiedenen Dienstleister im Bereich einer Türöffnung nicht zutreffend sein können. Die Einschätzung, dass eine Türöffnung tagsüber bei einem "guten ortsansässigen" Unternehmen zwischen 40 und 60 Euro kosten darf, ist aus unserer Sicht eine absolut ungerechtfertigte Einschätzung. In der Realität sehen Angebote von real existierenden Firmen anders aus und orientieren sich an der Spezialisierung der jeweiligen Kernkompetenz. Ein Unternehmen, welches komplett auf den 24-Stunden-Notdienst ausgelegt ist, kann durchaus eine Pauschale von 189 € rechtfertigen. Im Gegensatz zu Schuhservices und Nebengewerken, die eine Türöffnung anbieten, ist ein 24-Stunden-Dienst Tag und Nacht erreichbar und lässt seine Kunden nicht vor einer verschlossenen Tür stehen.
SWP: Der Bundesverband Metall, in dem auch Handwerker organisiert sind, die Türöffnungen anbieten, geht dagegen in einer Übersicht von 2011 von einer Pauschale von 84 € aus. Dort hält man die Preise für Schlüsseldienst für ein "leidiges Thema", weil Verbraucher und Verbraucherschützer anscheinend immer wieder anfragen, wie sie gegen überteuerte Rechnungen für Nottüröffnungen vorgehen können. "Tatsächlich kann eine Notöffnung je nach Ausführung von Tür und Schloss durchaus auch sehr aufwändig sein, wenn sie sachgemäß ausgeführt wird", so die Meinung unserer Schlossprofis im Bundesverband", sagt Karlheinz Efkemann, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Auch er rät, schon vor dem Notfall einen Schlüsseldienst "des Vertrauens" in der Nähe zu suchen.
BVDS e.V.: Zur Bekräftigung der Vermutungen, welche im Artikel aufgeführt werden, verweist man auf die Empfehlung des Bundesverbandes für Metall - doch was hat dieser im Detail mit Serviceanbietern im Bereich eines Schlüsselnotdienstes zu tun? Abermals werden die Grenzen verwischt und nicht reale Preisspannen bzw. Pauschalen genannt.
SWP: Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat vor zwei Jahren im Rahmen eines Marktchecks genauer geprüft, wieviel Schlüsseldienste verlangen. Sie schrieb über 120 regionale Unternehmen an. Eine Vielzahl von ihnen ist aber per Post überhaupt nicht zu erreichen. Gerade einmal 17 Prozent der angefragten Firmen gaben Auskunft über den Preis für eine schlichte Türöffnung, der variierte zwischen 25 und 60 €.
BVDS e.V.: Im Bericht wird über eine Marktbefragung berichtet, die lediglich von 17 Prozent der befragten Unternehmen, welche eine Türöffnung anbieten, mit eigenen Preisangaben beantwortet wurde. Erneut werden keine Grenzen zwischen Schlüsseldiensten, Schlüsselnotdiensten und anderweitig im Bereich der Türöffnung tätigen Unternehmen gezogen, was die Aussagekraft der ohnehin fragwürdigen Marktbefragung weiterhin mindert.
Abschließend möchten wir im Rahmen dieser Klarstellung noch einmal auf ein Thema eingehen, worauf wir im relativierten Artikel bereits kurz eingegangen sind, und welches uns besonders am Herzen liegt. Oft wird als Indikator für Preise im Falle einer Türöffnung auf Preisempfehlungen des Bundesverbandes Metall verwiesen, der allerdings lediglich Bezug auf Preise nimmt, die sich auf Anbieter beziehen, welche eine Türöffnung als Nebentätigkeit anbieten. An dieser Stelle möchten wir gerne anmerken, dass branchenübliche Preise bezüglich einer Not-Türöffnung und dem Verbau von Sicherheitstechnik auf der Seite des Verbandes Deutscher Schlüsseldienste zu finden sind. Die von uns deklarierten Preise gelten als Maßstab für Schlüssel- und Schlüsselnotdienste, die ihren Kunden den Service einer Türöffnung, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr anbieten. Diesen wichtigen Unterschied sollte man gerade bei Berichterstattungen berücksichtigen, um den Lesern keine fundamentalen Fakten vorzuenthalten.
Karl-Leo Spettmann
Gründungsmitglied Verband Deutscher Schlüsseldienste e. V.
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