Steinzeiternährung - auf den kulinarischen Spuren der Sammler und Jäger
Zurück zu den Wurzeln, ist die Devise der Steinzeiternährung. Dabei geht es im Kern darum, sich nur von Nahrungsmitteln zu ernähren, die es auch schon zur Steinzeit gegeben hat. Die Grundsätze der Steinzeiternährung beruhen auf den Theorien von Charles Darwin (Evolutionstheorie), wonach sich die Spezies durchgesetzt haben die sich am Flexibelsten an ihre Umwelt anpassen konnten. Hierbei spielt die Anpassung an die Verfügbaren Nahrungsressourcen eine entscheidende Rolle. Da das menschliche Erbgut sich seit der Steinzeit nicht verändert hat, wird davon ausgegangen, dass die Steinzeiternährung für den Menschen artgerecht ist, da die Zeitspanne seit der Einführung von Ackerbau und Viehzucht zu kurz für eine genetische Anpassung an die veränderte Ernährung ist. Cordain: "Lebende Organismen gedeihen am besten in dem Milieu und mit der Ernährung, an die sie evolutionär angepasst sind."Mit einer Dauer von rund 2,4 Millionen Jahren ist die Altsteinzeit bedeutend länger als alle nachfolgenden Perioden, die zusammen etwa 15.000 Jahre dauerten. Äquivalent zur Bezeichnung Steinzeiternährung findet sich in der Literatur häufig der Begriff Paleo Ernährung. Dieser Ausdruck bezieht sich auf das Paläolithikums also die Altsteinzeit und ist somit treffender, da in dieser Epoche die Landwirtschaft noch unbekannt war und die Menschen als Sammler und Jäger ihren Nahrungsbedarf deckten.
Der Speiseplan
Es werden hauptsächlich Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Schalentiere, Eier, Obst, Gemüse und Kräuter, Pilzen und Nüsse verzehrt. Molkereiprodukte, Zucker, Getreideprodukte, Fertiggerichte und natürlich Alkohol sind im Menü der Steinzeiternährung nicht zu finden. Für Europäer sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig gehörten auch Larven, Insekten und Würmer auf den Speisezettel unserer Urahnen. Heute sind diese Exoten allerdings als zusätzliche Proteinquellen nicht zwingend nötig. Als Getränke kommen nur Wasser oder Kräuteraufgüsse in Frage. Bei der Verwendung von Pflanzenölen verzichten die einen lediglich auf Pflanzen die es zur Steinzeit noch nicht gab, während andere wegen der mehrfach gesättigten Fettsäuren und des schlechten Omega 3 zu Omega 6 Fettsäurenverhältnises ganz auf die Verwendung von Pflanzenölen verzichten. Kritisch wird von beiden Gruppen die industrielle Herstellung der meisten Öle gesehen. Loren Cordain, Boyd Eaton und Nicolai Worm sind die bekanntesten Forscher die sich mit der Thematik auseinander gesetzt haben. Nach Eaton liegt das optimale Verhältnis der Nährstoffe bei 33% Proteine, 46% Kohlenhydrate und 21% Fett. 65 Prozent der Energie wird laut Eaton durch Obst und Gemüse aufgenommen. Er geht bei diesen Richtwerten von einer vorwiegend pflanzlichen, ballaststoffreichen Ernährung aus und stützt sich dabei auf Erkenntnisse der Paläoanthropologie
Steinzeiternährung - eine Rückbesinnung
Wer sich für diese Ernährungsform entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass damit auch ein Verzicht auf Gewürze einhergeht. Zusätzlich sollte bedacht werden, dass Fleisch von Wild teurer ist als das von Zuchttieren und Mandelmehl teurer als Weizenmehl. Als Untertitel seines Buches "SYNDROM X oder ein Mammut auf den Teller" hat Nicolai Worm den Satz" mit der Steinzeitdiät aus der Ernährungsfalle" ausgewählt. Damit trifft er sicher den Nerv vieler Menschen, die das Bedürfnis nach einer bewussteren und natürlicheren Ernährung haben. Jeder der heute für nur wenige Minuten den Fernseher einschaltet, sieht sich mit einer ganzen Flut von Angeboten für Fertignahrung und Fast Food Ketten konfrontiert. Von der Wiege an will die Nahrungsmittelindustrie uns an bestimmte Produkte und Geschmäcker gewöhnen. Es kann daher nicht verwundern, dass eine steigende Zahl von Menschen nach alternativem zum vorgekochten Einheitsbrei suchen. Die Steinzeiternährung verfügt sicher über diese Qualitäten und ist in jedem Fall einen Versuch wert. Die Paleo Diät ist nicht zu verwechseln mit der Low Carb Ernährung. Häufige Fragen zur Low Carb Ernährung beantworten wir im nächsten Kapitel.
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