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Volkskrankheit Diabetes - Warum kümmern sich Herz- und Kreislaufspezialisten um Diabeteskranke?

Diabetessprechstunde im CVC Franlfurt Diabetessprechstunde im CVC Franlfurt

"Die koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt gehören zu den häufigen Folgeerkrankungen bei Menschen mit Diabetes", erläutert Professor Dr. Horst Sievert.

Allein in Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen an einer Diabetes-Erkrankung. Und die Zahlen der Erkrankungen sollen laut Deutschem Zentrum für Diabetesforschung weltweit bis 2040 um 50 Prozent auf 642 Millionen steigen. Kein Wunder, dass die Vereinten Nationen Diabetes zu einer globalen Bedrohung der Menschheit erklärten. Übrigens als erste Erkrankung, die nicht durch eine Infektion ausgelöst wird. Dramatisch für viele Betroffene sind aber die Folgen. Diabetes kann zu lebensbedrohlichen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems führen. Immer wieder kommt es zu Nervenerkrankungen, Augenleiden oder dem weit verbreiteten diabetischen Fuß.

Was versteht man denn genau unter Diabetes?

"Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung", erklärt der Internist und Diabetologe Dr. med. Gerhard Sell, der neu im Cardio Vasculären Centrum Frankfurt (CVC) die Diabetessprechstunde leitet. "Der Körper benötigt das körpereigene Hormon Insulin, um im natürlichen Stoffwechsel Glukose (Traubenzucker) in den Körperzellen aufnehmen zu können. Nur so kann der Zucker aus der Nahrung in lebensnotwendige Energie umgewandelt werden. Wenn dieser Austausch nicht funktioniert, bleibt die Glukose im Blut, was die Blutzuckerwerte erhöht."

Wir unterscheiden verschieden Arten von Diabetes. Die beiden häufigsten sind Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Es sind etwa 10 Prozent der Erkrankten, die unter Typ-1-Diabetes leiden, was meist im Kindesalter oder in der Jugend diagnostiziert wird. Der Grund ist eine Autoimmunreaktion des Körpers. Die Betroffenen leiden unter einem Insulinmangel, da die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Die häufigste Form ist jedoch der Typ-2-Diabetes. In diesem Fall leidet der Betroffene an einer Insulin-Resistenz, die Körperzellen sprechen also nicht mehr ausreichend auf Insulin an. Hauptauslöser dieser Erkrankung sind Risikofaktoren wie: Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Zuckerwerte und ein gestörter Fettstoffwechsel. Eine interdisziplinäre Therapie spielt bei der Typ-2-Diabetes eine entscheidende Rolle.

Warum richtet ein Herz-Kreislaufzentrum eine Diabetes-Sprechstunde ein?

"Die koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt gehören zu den häufigen Folgeerkrankungen bei Menschen mit Diabetes", erläutert Professor Dr. Horst Sievert, Leiter des CardioVasculären Centrums (CVC) Frankfurt. "Ältere Typ-2-Diabetiker sind besonders häufig betroffen, wenn wir an Herzinfarkt denken. Aber auch bei Diabetikern vor dem 50. Lebensjahr steht der Herzinfarkt an erster Stelle der Todesursachen.

Als überregionales Kompetenzzentrum für Herz- und Kreislauferkrankungen möchten wir uns hier im CVC Frankfurt noch mehr für Prävention und Früherkennung einsetzen. Durch unseren Umzug innerhalb des Sankt Katharinen-Krankenhauses ins L-Gebäude konnten wir unsere Räumlichkeiten erheblich vergrößern und das Spezialisten-Team erweitern. Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Sell den idealen Arzt für unsere Diabetes-Sprechstunde gewinnen konnten."

Worum wird es in der Sprechstunde gehen?

"Diabetes mellitus ist eine Krankheit, die sehr viel aktive Beteiligung der Erkrankten erfordert", so Dr. Gerhard Sell weiter. "Menschen mit Diabetes müssen mehr als 99 % der Therapie selbst leisten.
Je nach Diabetes-Typ und Art der Therapie bedeutet das:
Blutzucker messen, Kohlenhydrate der Mahlzeit berechnen, Insulin spritzen, Ernährungs- und Bewegungsverhalten verändern, Vorsorge¬untersuchungen wahrnehmen, flexibel auf Veränderungen, andere Erkrankungen und Krisen reagieren. Das kann leicht zu einem Gefühl der Überforderung führen.

Diabetes ist aber nicht nur eine ernsthafte körperliche Erkrankung, es stellt auch eine erhebliche psychische Belastung dar. Mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen können Ängste und Unsicherheiten schüren. Hinzu kommt, dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko auch für psychische Erkrankungen haben. Wir möchten unseren Patienten nicht nur Tipps geben, sie aufklären und schulen - wir begleiten sie."

Weitere Informationen zum CVC Frankfurt finden Sie unter: https://www.cvcfrankfurt.de/
*Der Abdruck ist frei. Wir bitten um ein Belegexemplar.

 

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