Trinkwasser muss hohe Ansprüche erfüllen.
Damit das Wasser aus der Leitung bedenkenlos getrunken werden kann, unterliegt es einem besonderen gesetzlichen Schutz. Die Trinkwasserverordnung legt fest, wie das nasse Element gewonnen und aufbereitet wird. Festgelegt ist nach Angaben der Wüstenrot Bausparkasse AG, einer Tochter des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische, außerdem, welche Bestandteile darin enthalten sein dürfen. Damit das Wasser reibungslos aus dem Hahn kommt, muss bei der Rohrinstallation des Hauses und bei den öffentlichen Versorgern ein Rad ins andere greifen.Vom Wasserwerk bis zum Hausanschluss oder bis zur Grundstücksgrenze liegt die Verantwortung für die Wasserqualität beim Versorgungsunternehmen. Die Wasserversorger, in der Regel die Wasserwerke, sind zu regelmäßigen Kontrollen der öffentlichen Leitungssysteme verpflichtet. Sie sollen sicherstellen, dass die Grenzwerte der Wasserverordnung und gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. Entgegen ursprünglicher Planansätze der EU-Kommission bleibt die Wasser¬versorgung auch künftig Aufgabe der entsprechenden öffentlichen Unternehmen.
In größeren Gebäuden ab drei Wohneinheiten ist die Sicherheit der Trinkwasserinstallation durch Euronormen und die Trinkwasserverordnung geregelt. Im privaten Eigenheim dagegen greifen die Regelwerke beispielsweise zum Schutz vor gefährlichen Keimen wie den Legionellen noch nicht. Legionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser vermehren. Werden sie, etwa beim Duschen, eingeatmet, können – besonders bei körperlich geschwächten Menschen – schwere Lungenentzündungen (Legionärskrankheit) entstehen. Hier sollte daher vorgebeugt werden, vor allem durch regelmäßiges Durchspülen der Duschköpfe und Wasserhähne mit möglichst sehr heißem Wasser, welches Bakterien abtötet.
Ein weiteres wichtiges Thema: Ab dem 1. Dezember 2013 gelten in allen Wohngebäuden mit Leitungsrohren aus Blei deutlich strengere Maßstäbe. Danach wird nur noch eine Bleikonzentration von zehn statt 25 Mikrogramm pro Liter zulässig sein. Diese Werte sind schnell überschritten, wenn das Wasser stundenlang in der Leitung steht. Trinkwasser, das die neuen Grenzwerte nicht einhält, ist mangelhaft und berechtigt den Mieter zur Mietminderung. Außerdem ist der Vermieter verpflichtet, den Mangel zu beseitigen, letzten Endes auch die Bleirohre komplett auszutauschen.
Jeder Hausbesitzer kann mit einem Blick auf die Zuleitung zur Wasseruhr oder auf die Installation unter einem Waschbecken schnell erkennen, ob dort Bleirohre verlegt sind. Die silbergrauen Leitungen sind relativ weich und lassen sich mit einem Messer leicht einritzen. Beim Klopftest klingen sie dumpf und nicht metallisch. Die letzten mit Bleirohren ausgestatteten Wohnhäuser dürften etwa 1977 gebaut worden sein.
Von kristallklar bis rostbraun
Neben den Gefahrenquellen für die Wasserqualität im Haus, die durch Legionellen oder Bleikontaminationen entstehen, kommt es durch Ablagerung von Fremdstoff¬teilchen immer wieder zu punktueller Auflösung der unterschiedlichen Rohrwerkstoffe; sie führen zu Undichtigkeiten und Rohrbruch. Das Trinkwasser verlässt das Wasserwerk zwar kristallklar. Auf dem Weg zum Verbraucher kann es aber verschiedene Partikel wie Rostteilchen und Sandkörner aufnehmen. Diese Partikel sind häufig im öffentlichen Rohrnetz losgelöste Verkrustungen und Ablagerungen, die dann vom Trinkwasser mitgeführt werden.
Mit Schrecken stellen Bewohner nicht selten fest, dass statt klaren Wassers plötzlich rostbraunes aus der Leitung tritt. Rostwasser tritt verstärkt in Warmwasser¬systemen auf. Dort entsteht vornehmlich in den Warmwasserspeichern ein Bodensatz, der Fachmann spricht von Sedimentation, der bei plötzlich erhöhter Wasserentnahme gelöst wird und zur Braunfärbung führt. Dieser Mangel in der Wasserbeschaffenheit ist meist kurzzeitig und kann in vielen Fällen durch intensives Spülen behoben werden.
Rostwasser hat unangenehme Folgen für Wasseruhren sowie Wasch- und Spülmaschinen, weil sich die eingeschwemmten Teile absetzen und Störungen auslösen. Auch bei Montagearbeiten am häuslichen Rohrnetz lässt sich nicht völlig ausschließen, dass Metall- oder Kunststoffspäne ins Netz gelangen – mit ähnlichen Folgen.
Ein Filter für reines Wasser
Im Haus eingebaute, ungeeignete Materialien im Warmwassersystem wie zum Beispiel verzinkte Stahlleitungen verstärken die Bruchgefahr: sie begünstigen Korrosion. Bei nicht zertifizierten Kunststoffrohren, die das Bakterienwachstum fördern, bleibt die Hygiene auf der Strecke. Kalk- und Schlammablagerungen in nicht gewarteten Warmwasserspeichern beeinträchtigen ebenso die Funktion der Installation. Zum Schutz der Wasserinstallation werden daher Hauswasserfilter eingesetzt. Filter entziehen dem Trinkwasser ungelöste Stoffe; dabei werden die hygienischen und chemischen Eigenschaften des Trinkwassers nicht beeinflusst.
Tipps von Wüstenrot zum häuslichen Trinkwasser
- Auch der ambitionierte Heimwerker sollte sich nie an die Wasserinstallation heranmachen. Das könnte ganz schnell zu Verkeimungen und Verschmutzungen führen.
- Wasserleitungen in frostgefährdeten Räumen sollte man entweder winters entleeren oder für ausreichende Heizung sorgen. Frostschäden in Folge geplatzter Rohre können teuer werden!
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