Laserlicht bewährt sich als neue Behandlungsoption bei Prostatakrebs
03. September 2019
Expertengespräch zum TOOKAD®-Verfahren auf 71. DGU-Kongress in Hamburg
Seit der europäischen Zulassung Ende 2017 gewinnt die fokale photodynamische Therapie des Niedrigrisiko-Prostatakarzinoms mit dem TOOKAD®-Verfahren in Deutschland an Bedeutung. Derzeit bieten bundesweit zehn urologische Zentren die minimalinvasive Behandlung an, bei der das Tumorgewebe in der Prostata mit gezieltem Laserlicht zerstört wird. Insgesamt 15 Kliniken können die Kostenübernahme durch die Krankenkassen bereits mittels sogenannter NUB-Entgelte für neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) sicherstellen. Über Nutzen, Wirkweise und operative Erfahrungen mit dem TOOKAD®-Verfahren informiert Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wirth in einem Expertengespräch im Rahmen des 71. Urologen-Kongresses in der Hamburg Messe am Donnerstag, 19. September 2019, ab 11 Uhr in Halle B4 am Stand 418. Der ehemalige Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden hatte im Mai 2018 erstmals Patienten in Deutschland außerhalb klinischer Studien mit der innovativen Therapie behandelt. Inzwischen haben deutschlandweit rund 60 Patienten die nebenwirkungsarme Behandlungsmöglichkeit genutzt, deren Wirksamkeit durch aktuelle Studiendaten weiter untermauert wird, die das Biotechunternehmen Steba-Biotech auf dem Hamburger DGU-Kongress veröffentlichen wird.International wurden bereits rund 400 Behandlungen mit der Laserlicht-Therapie durchgeführt. Das Interesse der Patienten an fokalen Therapien wie dem TOOKAD®-Verfahren, die gezielt nur den turmotragenden Teil der Prostata behandeln, ist groß. "Bei der Behandlung des lokalisierten Niedrigrisiko-Prostatakarzinoms hatten wir bisher nur die Wahl zwischen einer möglichen Übertherapie durch Bestrahlung oder der operativen Entfernung der Prostata mit den bekannten Risiken von Inkontinenz, Impotenz, Blasenentleerungsstörungen sowie Entzündungen der Harnblase und des Enddarms und einer möglicherweise ungenügenden Tumorkontrolle bei der aktiven Überwachung. Und tatsächlich benötigt die Hälfte der überwachten Patienten etwa nach fünf Jahren doch eine Operation oder Strahlentherapie, wobei der Tumor dann häufig schon fortgeschritten ist", sagt Prof. Manfred Wirth. Nach seinen Worten bedeutet die fokale photodynamische Therapie mit dem TOOKAD®-Verfahren einen Wendepunkt in der Urologie, da erstmals Patienten mit einem Niedrigrisiko-Prostatakarzinom in Deutschland aktiv, aber auch risikoarm behandelt werden können.
Die Therapie basiert auf dem Einsatz eines fotosensitiven Medikaments mit dem Wirkstoff Padeliporfin (TOOKAD®) und nicht-thermischem Laserlicht: Dabei werden zunächst kleinste Laserfasern software- und ultraschallgestützt in Vollnarkose über den Damm in das Krebsgewebe in der Prostata eingebracht. Nach der intravenösen TOOKAD®-Injektion, die Gewebe und Organe lichtempfindlich macht, wird das Laserlicht entlang der zuvor platzierten Laserfasern geleitet, wo es das Arzneimittel aktiviert. Die Reaktion des Wirkstoffs Padeliporfin mit dem Laserlicht zerstört schließlich die Blutgefäße des Tumors und führt zum Absterben der Krebszellen.
Mit 25 Operationen verfügt die Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Dresden über die größte Expertise, und Prof. Manfred Wirth steht interessierten Urologinnen und Urologen auf dem DGU-Kongress am Donnerstag, 19. September 2019, ab 11 Uhr in Halle B4 am Stand 418 Rede und Antwort zu Fragen rund um die innovative Behandlungsoption bei Niedrigrisiko-Proststakrebs.
Die Zulassung des TOOKAD®-Verfahrens durch die Europäische Arzneimittelbehörde beruht auf der multizentrischen, prospektiven, randomisierten Phase-III-Studie (PCM301), die Wirksamkeit und Sicherheit der fokalen Therapie des Prostatakarzinoms untersucht und mit der Aktiven Überwachung vergleicht. Zuletzt zeigte die Analyse der 4-Jahres-Nachbeobachtung der PCM301-Studie, dass durch die vaskulär zielgerichtete photodynamische Therapie mit TOOKAD® bei nachfolgenden Kontrollbiopsien höhergradige Krebserkrankungen wesentlich reduziert waren und somit deutlich weniger TOOKAD-Patienten einer radikalen Therapie zugeführt wurden als Patienten mit aktiver Überwachung. Ganz neue 5-Jahres-Nachbeobachtungsdaten hält Stebia Biotech auf dem 71. DGU-Kongress in Hamburg, ebenfalls in Halle B4, am Stand 418, parat und informiert dort selbstverständlich auch über Klinikanforderungen sowie Fortbildungsmöglichkeiten für Urologinnen und Urologen, die das TOOKAD®-Verfahren anwenden möchten.
Weitere Informationen:
Für Rückfragen steht Steba Biotech unter E-Mail: c.heinrich@stebabiotech.com zur Verfügung.
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