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DHV-Präsident Taglieber: "Holzfertigbau ist Innovationsmotor der Bauwirtschaft!"

Holzfertighäuser mit viel Glas zeugen von Offenheit und Understatement. (c)Davinci/DHV, Ostfildern; www.d-h-v.de Holzfertighäuser mit viel Glas zeugen von Offenheit und Understatement. (c)Davinci/DHV, Ostfildern; www.d-h-v.de

Technische Entwicklungen stehen im Fokus der Herbst-Fachtagung des Deutschen Holz-Fertigbauverbandes

Architektur ohne Grenzen, überwachte Qualität, kurze Bauzeiten, maximale Energieeffizienz sowie Preis- und Terminsicherheit zeichnen moderne Fertighäuser ebenso aus wie zahlreiche weitere Vorzüge des Naturwerkstoffs Holz. Durch seinen Ideenreichtum avanciert der Holzfertigbau zur treibenden Kraft des Baugeschehens in Deutschland. Was die konsequent auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz bedachte Branche allerdings oft vermisst, ist die Anerkennung ihrer vorbildlichen Leistungen durch die Politik. Auf der Herbst-Fachtagung des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes e.V. (DHV), die am 19. und 20. November im hessischen Langenselbold stattfindet, werden neben verbandspolitischen Themen vor allem technische Innovationen im Mittelpunkt stehen.

Der Marktanteil von Ein- und Zweifamilienhäusern in in Holzrahmen- und Holztafelbauart steigt seit Jahren kontinuierlich an und liegt im Bundesdurchschnitt derzeit bei 16,5 Prozent. DHV-Präsident Erwin Taglieber und Verbandsgeschäftsführer Thomas Schäfer betrachten diese erfreuliche Entwicklung als Bestätigung und Ansporn zugleich: Um das Potenzial, das in der Holzfertigbauweise steckt, vollends zur Entfaltung zu bringen, wirbt der DHV verstärkt um neue Mitgliedsfirmen, die bereit sind, sich auf allen Ebenen des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dialogs zu engagieren.

Wenn es nach dem DHV geht, soll es in Deutschland und Europa selbstverständlich werden, Gebäude aller Größen aus Holz zu bauen: "Wer sich keine ehrgeizigen Ziele steckt, tritt zwangsläufig auf der Stelle. Holz besitzt als Baustoff so viele unbestreitbare Vorteile gegenüber allen anderen Werkstoffen, dass man sich fragt, warum bei uns erst jedes fünfte Eigenheim ein Holzbau ist. Die Dachstühle so ziemlich aller Häuser werden schließlich schon seit Jahrhunderten aus Holz gefertigt; warum also nicht mit gleicher Selbstverständlichkeit auch die Geschossdecken und die Wände? Was in Ländern wie den USA, Kanada, Österreich und der Schweiz längst Usus ist, werden wir mit vereinten Kräften ja wohl auch in Deutschland schaffen!", gibt Verbandspräsident Erwin Taglieber die Richtung vor. Das gezielte Engagement des DHV, der mit über 160 Mitgliedsfirmen die größte Wirtschaftsorganisation des handwerklichen Holzfertigbaus in Deutschland ist, soll sich sowohl auf die politische Repräsentation des Holzbaus im Bundestag und den Landtagen erstrecken als auch eine intensive Mitwirkung an der Baugesetzgebung und technischen Normungsarbeit umfassen.

Einfamilienhausbau boomt

Der Zeitpunkt des DHV-Vorstoßes könnte kaum passender sein: Für 2016 sagen führende Marktforschungsinstitute eine erhebliche Steigerung der Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern voraus. In diesem Marktsegment, in dem die meisten DHV-Mitglieder tätig sind, sei nach einer aktuellen Marktdaten-Erhebung durch BauInfoConsult mit einer Zunahme der Neubautätigkeit um bis zu 70 Prozent (in Worten: siebzig Prozent!) zu rechnen. Auch der Bau von wohnungswirtschaftlich genutzten Mehrgeschossgebäuden soll weiterhin auf hohem Niveau liegen und sogar noch weiter steigen.

Dass der DHV in dieser äußerst positiven Prognose eine riesengroße Chance sieht, den Bau mit vorgefertigten Elementen aus Holz nachhaltig zu beflügeln, liegt auf der Hand. Allerdings ist man sich beim DHV bewusst, dass die unzureichende Vertrautheit vieler politischer Mandatsträger mit den Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten des Naturwerkstoffs Holz sowie in vielen Punkten voneinander abweichende Landesbauordnungen alles andere als hilfreich sind, um die vorhandenen produktionstechnischen Kapazitäten des Holzfertigbaus flächendeckend voll auszuschöpfen. Dabei wäre es laut DHV ohne weiteres möglich, in Deutschland kurzfristig erheblich mehr energieeffiziente Wohngebäude aus Holz zu errichten. Die Bundesregierung käme damit ihren Klimaschutzzielen sehr viel schneller näher.

"Die EU fordert mit größter Selbstverständlichkeit die Harmonisierung der nationalen Gesetzgebung mit dem höherrangigen europäischen Baurecht, während wir uns innerhalb Deutschlands immer noch mit den Merkwürdigkeiten unterschiedlicher Landesbauordnungen herumplagen", moniert DHV-Präsident Erwin Taglieber im Vorfeld der Herbst-Fachtagung, die am 19. und 20. November im hessischen Langenselbold stattfindet.

"Von einem Branchenverband, der bundesweit über 700.000 Arbeitsplätze repräsentiert, sollte niemand in Berlin und Brüssel ein leises Auftreten erwarten. Wir werden Wirtschaftshindernisse künftig sehr viel deutlicher beim Namen nennen und auf zügige Abhilfe dringen", kündigt DHV-Geschäftsführer Thomas Schäfer verstärkte Verbandsaktivitäten an, um den mittelständischen Holzfertigbaubetrieben in Deutschland mehr Gehör zu verschaffen.

Hightech-Werkstoff Holz

Neben der Artikulation politischer und wirtschaftlicher Interessen und der Veröffentlichung gehaltvoller Bauherren- und Fachinformationen rund um das Bauen mit Holz kümmert sich der DHV vor allem um die technische Fortentwicklung im Holzfertigbau. Durch die engen Kontakte zu Forschungseinrichtungen und Lehrinstituten erkennen die Verbandstechniker neue Entwicklungen oft schneller als der Wettbewerb. Durch einen koordinierten Wissenstransfer in die Holzfertigbaubetriebe und die Zulieferindustrie sorgen sie für den entscheidenden Know-how-Vorsprung und schnellere Umsetzung von Innovationen in der Praxis. DHV-Mitglieder profitieren dabei auf breiter Basis von der tiefgründigen Expertise, über die die Bauphysiker und Holztechniker der DHV-Geschäftsstelle in Ostfildern verfügen.

Normen aktiv mitgestalten

Konkret hilft der DHV seinen Mitgliedern auch bei der bautechnischen Planung anspruchsvoller Holzfertigbauten durch gemeinsame Ausarbeitung objektspezifischer Details. Wenn es darum geht, die Schnittstellen verschiedener Bauteile und Materialien sicher zu beherrschen - beispielsweise Fenster von innen luft- und von außen wind- und schlagregendicht in die Umfassungswände einzufügen -, ist bauphysikalisches Fachwissen gefragt, um eine weit überdurchschnittliche Ausführungsqualität im Holzfertigbau zu garantieren. Nicht von ungefähr obliegt den versierten Technikern des DHV die Betreuung und Aktualisierung des "Qualitäts- und Güteüberwachungssystems Holzhausbau" der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V. (GDF), deren Anforderungen über die gesetzlichen Standards weit hinausgehen.

Auch bei der Organisation technischer Seminare steht die DHV-Geschäftsstelle bereit, etwa wenn es um die Musterbauordnung (MBO) geht, um die Auswirkungen der neuen EC5-Norm auf die Fertigungspraxis in den Betrieben oder um allgemeine bauordnungsrechtliche Fragen. Darüber hinaus nimmt der DHV Einfluss auf die inhaltliche Ausgestaltung und Umsetzung nationaler und internationaler Gesetze und Verordnungen wie zum Beispiel die Energieeinsparverordnung (EnEV) oder die Holzbau-Richtlinie.

Noch mehr Unterstützung und Service

Bei der Planung von Fachexkursionen zu technischen, architektonischen oder gestalterischen Themen geht der DHV seinen Mitgliedern auf Wunsch ebenfalls zur Hand, ermöglicht den Erfahrungsaustausch im Kollegenkreis und vermittelt ausgewiesene Experten sowie sachkundige Vortrags-Referenten. Nicht zu vergessen die DHV-Fachtagungen, die jährlich im Frühjahr und Herbst stattfinden und sich inhaltlich mit wechselnden Schwerpunktthemen auseinandersetzen.

Wissenswertes rund um die vielfältigen Aktivitäten des DHV finden sich im Internet auf der Verbandswebsite http://www.d-h-v.de . Wer sich für die vorteilhafte Mitgliedschaft im DHV interessiert, kann sich an die Verbandsgeschäftsstelle c/o FORUM HOLZBAU wenden und ein ausführliches Informationspaket bestellen: DHV, Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, Telefon: 0711/239 96 50, Telefax: 0711/239 96 60, E-Mail: info@d-h-v.de.

Veranstaltungshinweis:
Am 19. und 20. November 2015 tagt der DHV in Langenselbold/Hessen. Auf dem Programm der Herbst-Fachtagung stehen unter anderem arbeitsrechtliche Fragen, die Notwendigkeit von Ökobilanzen für Holzhäuser, die Erwartungen von Bauherren an so genannte Smart Homes sowie technische Aspekte der Wohnraumlüftung. Auf der DHV-Hausmesse, die die Tagung begleitet, haben Fördermitglieder die Möglichkeit, ihre Produktentwicklungen vor fachkundigem Publikum zu präsentieren und neue Geschäftskontakte zu knüpfen.

Über den DHV
Mit mehr als 160 Mitgliedern ist der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV) die größte Organisation für den handwerklichen Holzfertigbau. Er vereint Architekten und erfahrene Tragwerksplaner ebenso wie Hersteller von vorgefertigten Holzbau-Elementen für Gebäude aller Art sowie Ingenieurholzbau-Unternehmen; darüber hinaus gehören ihm auch Partner aus der Zulieferindustrie an. Das gemeinsame Ziel aller Mitgliedsfirmen heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur schlüsselfertigen Ausführung. Die Adresse: DHV, Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., c/o FORUM HOLZBAU, Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern; E-Mail: info@d-h-v.de, Web: www.d-h-v.de

 

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