Mutter-Kind-Kuren der KAG Müttergenesung stärken die Erziehungskompetenz der Mütter
Freiburg, 11.07.2018 - Bei ihren Mutter-Kind-Kuren beschränken sich die Kliniken der Katholischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Müttergenesung nicht allein auf die Arbeit mit den Frauen. Sie binden immer stärker auch die Mutter-Kind-Interaktion in ihre Therapiekonzepte mit ein und helfen den Frauen, ihren eigenen Erziehungsstil zu reflektieren. Ein Neustart der Beziehung zwischen Mutter und Kind kann die gesamte Familiensituation entlasten und die Gesundheit aller nachhaltig stärken.Erkennt die Klinik einen Zusammenhang zwischen den gesundheitlichen Problemen der Mutter und der Beziehung zu ihrem Kind, wird die Mutter-Kind-Interaktion Teil des Therapieplans. Gabi Mele, Leiterin des Kinderland-Teams im Marianne-van-den-Bosch-Haus in Goch, spürt beim Thema Erziehung in den vergangenen Jahren eine zunehmende Verunsicherung bei den Müttern. "Es gibt so viele Ratgeber und Informationen, wie man sein Kind erziehen soll. Und weil die Mütter alles richtig machen möchten, gerät der eigene Erziehungsstil schnell aus dem Blick", so Mele weiter. Doch wenn der rote Faden fehlt, verunsichert das die Kinder. Wenn keine verlässlichen Werte vorgelebt werden, fehlt den Kindern die Orientierung in der Erziehung. Streit und Frustration auf beiden Seiten sind die Folge.
Neue Erziehungshaltung üben
Unsicherheit bei Erziehungsfragen erlebt auch Elisabeth Kupitz, Sozialpädagogin in der St. Ursula Klinik in Winterberg. Mit ihrem Team betreut sie Mütter während der Vorsorge- und Rehamaßnahme intensiv zum Thema Erziehung. Im ersten Schritt wird den Müttern ihr eigener Erziehungsstil gespiegelt. Sie erkennen dabei die Bedeutung ihrer Wortwahl und ihres Verhaltens. Sie beschäftigen sich damit, was eigentlich das Ziel ihrer Erziehung sein soll und wie sie ihren Sohn oder ihre Tochter kindgerecht ansprechen. Denn oft überfordern Mütter ihre Kinder. Wenn mit einem zweijährigen Mädchen die Wahl der Kleidung ausgiebig diskutiert wird, ist für Elisabeth Kupitz Stress vorprogrammiert. "Kinder möchten von ihren Müttern klare Ansagen, selbst in schwierigen Situationen. Eltern müssen diese Klarheit haben und sich nicht hinter Wörtern verstecken", fordert die Sozialpädagogin. Um eine solche Erziehungshaltung zu üben, nimmt sie ihre Therapiehunde Gin und Titus mit in die Gruppensitzungen. Die Hunde reagieren direkt, damit die Mütter spüren, ob Tonfall und Körperhaltung authentisch und überzeugend sind.
Diesen neuen Stil nehmen die Mütter mit, wenn sie nachmittags wieder mit ihren Kindern Zeit verbringen. Beim Spielen, Schwimmen oder Turnen achten die Mütter besonders darauf, ihr Kind positiv anzusprechen und zu motivieren. Unterstützt werden sie dabei von Erziehern, die im ständigen Austausch mit dem Therapeuten-Team stehen. In vielen Fällen stellt sich schnell Erfolg ein. Die Mütter sind überrascht, wie sie selbst dazu beitragen, dass Konflikte nicht entstehen oder nicht eskalieren. "Das hat für Mutter und Kind eine zweifache positive Wirkung: Es spart Kraft und gleichzeitig stärkt es das Selbstwertgefühl", sagt Gabi Mele. Das wiederum sind beste Voraussetzungen für den Erfolg aller anderen Therapien, die während der Vorsorge- oder Rehamaßnahme eingesetzt werden.
Die Gelassenheit ihrer neuen Erziehungskompetenz ist ein Schlüssel um aus der Überforderungsspirale zu finden und zur langfristigen Verbesserung der gesundheitlichen Verfassung. Deshalb vermittelt die Klinik bei Bedarf Kontakt zu Beratungsstellen am Wohnort. Auch die Beratungsstellen der KAG Müttergenesung helfen weiter mit, die bereits Ansprechpartner im Vorfeld einer Mutter-Kind-Kur waren. So unterstützen sie die Einbindung der neu erlernten Haltungen in den Erziehungsalltag der Mütter.
Eine gemeinsame Hotline (0180/140 0 140 bei 3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz) der KAG-Beratungsstellen nennt Ansprechpartner und gibt auch erste Informationen zur Rolle der Mutter-Kind-Interaktion in der Müttergenesung.
(Foto: Marianne-van-den-Bosch-Haus).
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