Es ist weder schwierig noch teuer, sich selbständig im Netz zu machen. Zumindest auf den ersten Blick: Domains und Webspace sind billig. Ein CMS oder Blog bekommt man mit einem halbwegs professionellen Template-Layout auch hinterhergeschmissen. Die Inhalte schreibt man anfangs selbst und packt einfach bisschen Werbung auf die Seite. Klingt also eigentlich alles super.
Mit copy and paste selbständig im Netz 2001
Für die, die es schon geschafft haben, ist Google sicher ein Segen. Denn Google ermöglicht etablierten Webseiten relativ konstante Besucherzahlen, die entsprechende Umsätze sicherstellen. Dies was nicht immer so: Vor der Jahrtausendwende gab es lediglich Metasuchmaschinen wie damals fireball oder infoseek. Das SEO bestand dort in der Regel darin zu schauen, welche Webseiten auf Platz 1 bis 3 unter bestimmten Keywords rankten und dann schnappte man sich den Quelltext und schaute sich deren Keywords an und baute ähnliche oder am besten gleich (copy and paste sei Dank) die gleichen in seine Webseite ein. Das klingt einfach, war es auch. Dies machte man bei den 3 bis 4 führenden Suchmaschinen (ja es gab mal Wettbewerb im Suma-Markt). Manchmal hatte man schon auf die Weise am Folgetag 2.000 neue Visits pro Tag. Die Freude währte allerdings nicht lange, da natürlich die „eigenen“ Keywords wieder durch andere Seiten kopiert worden waren. Das Keyword-Tag nutzt heutzutage niemand mehr, weil Google es nicht ausliest und es daher nicht ins Ranking einfließt. Der Vorteil von damals war allerdings, dass aus meiner Sicht neue Webseiten extrem schnell oben ranken konnten.
Ausdauer ist der Schlüssel des Erfolgs 2011
Zehn Jahre später kann man die obige copy-paste-Keyword-Methode getrost vergessen. Der Schlüssel zum Erfolg, um selbständig im Netz mit einer Webseite zu sein, die vor allem ihre Besucher über Google.de generieren soll, ist anfangs vor allem deren Inhalt. Wer keine Inhalte hat, hat auch nichts zum Indexieren für die Suchmaschinenroboter. Klingt simpel, aber ist es grundsätzlich auch. Inhalte sind für viele Webmaster, die zum Beispiel mit einem Blog anfangen, in dem sie Inhalte zu einem bestimmten Hobby oder ihrem Beruf veröffentlichen, nicht ein so großes Problem. Ein größeres Problem ist aus meiner Sicht, dass die Inhalte – seien sie auch noch so gut geschrieben und noch so ausführlich erläutert – nicht alleine deswegen unter den Top10 in gefragten Branchen bei Google ranken werden. Da ist anfangs der Frust extrem groß. Hat man doch gerade erst als Jungblogger ein tolles 1.800 Worte umfassendes Thema im neuen Blog eingestellt, aber niemand kommentiert es und finden tut man es auch erst auf Seite 43 bei Google.
Das Problem ist, dass sich ausführliche und gute Inhalte aus meiner Sicht erst mit der Zeit durchsetzen, da die eigene neue Webseite zu wenig bekannt und dadurch gar nicht von anderen Webseiten verlinkt ist. Das eigene Verlinktwerden ist eine zähe und relativ unkalkulierbare Angelegenheit. Es kann Monate dauern und erfordert neben einem flinken Schreibstil auch eine aktive Verbreitung durch Werbung, Gastartikel, Newsletter und Pressemitteilungen etc. Denn nur so werden die guten Inhalte bekannt und mit der Zeit auch gelinkt. Der Grundsatz super Content setzt sich durch, gilt mehr denn je. Es ist auch wahr, dass guter, gern auch mal kontroverser und provozierender Content oft von externen Webseiten verlinkt wird.
Von meiner Erfahrung her braucht es allerdings mehrere Wochen bis man den ersten messbaren Traffic auf einer neuen Webseite durch Google erhält. Für Top10-Rankings unter sehr umkämpften Keywords braucht man bei einer neuen Webseite oft bis zu 12 Monate! Dies ist der Grund, wieso viele Unternehmen die Anfangsphase mit Adwords-Werbung zu kompensieren versuchen. Diese kostet allerdings schon in vielen Nischen richtig Geld.