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Kategorie: Pressearbeit

Professionelle Recherche und ihre Bedeutung für vertrauenswürdige Texte im Internet


Wer heutzutage einen gut lesbaren und glaubwürdigen Text im Internet veröffentlichen möchte, kommt um eine gute Recherche nicht herum. Immer mehr User hinterfragen die Quellen und möchten ehrliche Antworten auf ihre Fragen. Außerdem wird ein guter Texter, Journalist und Redakteur alles daran setzen, einen für jedermann verständlichen, überzeugenden sowie mit wahren Fakten versehenen Artikel, Bericht oder Nachricht zu schreiben. Wer glaubwürdig schreibt und stichhaltige Quellen aufweisen kann, wirkt seriös und kann sich im Laufe der Zeit eine Stammleserschaft aufbauen. Auch die Zeitung oder das Online-Magazin, für das er arbeitet, gewinnt an gutem Ruf und Attraktivität durch engagierte Mitarbeiter. Doch wer gut recherchieren möchte, muss wissen, wo er suchen muss. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen Wege und Mittel, wie Sie alle Informationen finden, die für einen guten Text unverzichtbar sind.

Was bedeutet Recherche?

Professionelle Recherche © Tatjana Balzer – stock.adobe.com
Professionelle Recherche © Tatjana Balzer – stock.adobe.com

Definition: Das Wort Recherche kommt aus dem französischen (rechercher = untersuchen) und bedeutet so viel wie intensives Suchen für die Informationsgewinnung.

Kurzer geschichtlicher Einblick: Die ersten Zeitungen, die um das 17. Jahrhundert erschienen, waren zunächst stark subjektiv geprägt und die Meinung der Leserschaft war nicht gefragt. Kritischer Kontext war zudem damals für die politischen Systeme ein Fremdwort, daher waren die damaligen Zeitungen eher parteiorientiert zu betrachten. Die Meinung des Staates, der Kirche zählte allein, der Bürger hatte sich ihr zu beugen. Erst mit der Einführung des Reichspressegesetzes im Jahre 1874 wurde die Pressefreiheit in Deutschland gesetzlich geregelt. Einige Jahre später wurde sie wieder eingeschränkt, da sie als Gefahr von Seiten der Sozialdemokraten betrachtet wurde. Im Dritten Reich wurde die Pressefreiheit komplett von den Nationalsozialisten auf Eis gelegt, bis sie im Jahre 1949 nach der Gründung der Bundesrepublik wiederhergestellt wurde.

Ziel: Die journalistische und damit professionelle Recherche hat zum Ziel, möglichst viele (aber nur relevante) Fakten und Daten zum Thema zu sammeln, damit ein informativer und schlüssiger Bericht mit wichtigen Hintergrundinformationen entsteht.

Tipp: Für die Recherche sollte nicht nur das Internet herangezogen werden, sondern Menschen vor Ort befragt, Telefongespräche geführt und in den sozialen Medien nach nützlichen Informationen gesucht werden. Auch der Besuch in Bibliotheken und Archiven kann sich lohnen.

Ähnlich der 7-W-Fragen im Journalismus (Was, Wer, Wo, Wann, Wie, Warum, Woher) gibt es bei der professionellen Suche eine Unterscheidung nach

  • was suchen,
  • wo suchen,
  • wie suchen,
  • warum suchen.

5 Phasen der Recherche

Eine Recherche wird eingeteilt in:

1. Phase: Vor-Recherche / Vorbereitung

Machen Sie sich im Vorfeld zunächst Gedanken über das zu schreibende Thema:

  • Über was soll ich schreiben?
  • Was gehört zum Thema – was nicht?
  • Kann eine bestimmte Fragestellung das Problem konkretisieren, worauf möchte ich hinaus?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie soll ich den Text verfassen?
  • Welche Art von Text ist optimal (Bericht, Nachricht, Feature etc.)?
  • Braucht der Text Spezialwissen oder reicht Allgemeinwissen?
  • Benötige ich Bilder?
  • Welche Quellen kann ich nutzen?

2. Phase: Basis-Recherche / Orientierung

In dieser Phase werden die von Phase 1 gesammelten Themen und Fragestellungen genauer unter die Lupe genommen:

  • Kombinieren Sie Fragestellungen.
  • Suchen Sie Experten, die zitiert werden können.
  • Sschauen Sie nach offiziellen Quellen im Internet von Organisationen und öffentlichen Stellen, studieren Sie Fachveröffentlichungen, Wörterbücher, Fachlexika.
  • Erweitern Sie die Fragestellung um Fragen nach der Wichtigkeit, dem öffentlichen Interesse, die Rollen der Beteiligten im geschäftlichen und behördlichen Bereich:
  • Wie sind die Lebensverhältnisse der Leser, wie ist die Soziodemographie?
  • Sind sämtliche Aussagen, Vorgänge, Informationen aktuell, haben sie noch Gültigkeit?
  • Sind alle Informationen, auch von Dritten, wahr?
  • Sind sämtliche Informationen für jedermann verständlich oder müssen im Text Erläuterungen eingebaut werden? Kann der Text vereinfacht werden?

3. Phase: Erweiterte Recherche / intensive Suche

Ganz wichtig ist nun, dass Sie nicht in die Breite, sondern in die Tiefe recherchieren. Dies bedeutet, dass zwischen den Handelnden und den Handlungen ein Zusammenhang bestehen muss, das Thema auf relevante Informationen eingegrenzt sein sollte, die Rollen aller Beteiligten ermittelt werden müssen und das Geschehen zu 100 Prozent rekonstruiert werden sollte.

Tipp: Eine Recherche ist dann beendet, wenn sämtliche Fragen beantwortet und alle Zusammenhänge plausibel erklärt werden können.

4. Phase: Fact checking

Online-Text © Kirsti D/peopleimages.com – stock.adobe.com
Online-Text © Kirsti D/peopleimages.com – stock.adobe.com

In dieser letzten Phase der Recherche wird das Gefundene ausgewertet. Sie müssen hier über Informationskompetenz verfügen, d.h. das automatische Erkennen von Informationsbedarf, die selbstständige Beschaffung von Informationen, deren Bewertung sowie die effektive Nutzung.

Wer als Journalist tätig ist und aus diesem Grund recherchiert, sollte folgende Vorgaben beachten:

  • Die Recherche sollte hieb- und stichfest erfolgen. Die journalistische Sorgfaltspflicht ist unbedingt einzuhalten. Sämtliche Informationen müssen auf Inhalt, Wahrheit und Quelle sorgfältig geprüft werden.
  • Sind Hypothesen nicht haltbar, gleich verwerfen.
  • In keinem Fall Informanten preisgeben, wenn ihnen vor Veröffentlichung feste Vertraulichkeit zugesichert wurde.
  • Eventuelle komplizierte Sachverhalte durch Experten überprüfen lassen.

Nun gilt es, in der letzten Phase der Recherche alle gesammelten Informationen zu ordnen, zu erfassen und vor allem zu überprüfen. Hilfreich kann eine Einteilung in Relevanz, Aktualität, Textlänge oder die inhaltliche Komplexität sein.

Für die Bewertung sind folgende Fragestellungen wichtig (Allein schon wegen der Richtigkeit der Quelle):

1. Ist erkennbar, wer der Urheber ist?
2. Kann mit dem Urheber oder einer anderen Person Kontakt aufgenommen werden?
3. Gibt es ein Impressum?
4. Handelt es sich nur um ein Werbeangebot, sollen Produkte verkauft werden?
5. Ist davon auszugehen, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte überprüft wurden?
6. Sind die Informationen neutral oder unterliegen sie einem bestimmten Zweck?
7. Ist die Seite verschlüsselt und sicher?
8. Sind die Webseiten staatlich, von offiziellen Ämtern oder Behörden?
9. Ist die Quelle bekannt und glaubwürdig? Ist sie schon einmal negativ aufgefallen oder bislang nur positiv?
10. Sind sämtliche Informationen aktuell?
11. Weisen mehrere Quellen die gleichen Informationen aus?
12. Falls es Verlinkungen gibt, wohin führen diese?
13. Finden sich Kommentare oder Bewertungen von Usern?
14. Sind sämtliche Informationen objektiv verfasst?

5. Phase: Publikation

Erst nach dieser Überprüfung wird der zu veröffentlichte Text verfasst, nochmal überprüft und dann kann er zur Veröffentlichung freigegeben beziehungsweise eingereicht werden. Die Publikation ist dann letztendlich die 5. Phase der Recherche.

 

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