Der erste Eindruck ist entscheidend. Dies ist nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich der Fall, sondern auch im Pressewesen. Und was ist der erste Eindruck, den ein Leser von einem Text hat? Die Überschrift. Deswegen ist ein ganz besonderes Augenmerk auf diese Wörter zu legen, denn wenn sie uninteressant, langweilig oder nichtssagend sind, ist die Chance, dass der weiterführende Text gelesen wird, relativ gering.
Wie lang sollte eine Überschrift sein?
Auch wenn es banal klingt: ein gesundes Mittelmaß ist angebracht. Beispielsweise möchte Eiscafé X eine Pressemitteilung bezüglich seiner neuen Sommerkreationen herausgeben: „Neue Sorten bei Eiscafé X“ ist definitiv zu kurz und klingt eher wie Schlagworte für eine Website als nach einer Überschrift. „Eiscafé X freut sich, seine neuen Sommerkreationen vorstellen zu dürfen, auf die Hunderte von Gästen bereits sehnsüchtig gewartet haben“ klingt nennt, ist aber eher als Teaser anzusehen, da dieser Satz als Überschrift viel zu lang ist. Optimal hierbei wäre eine Überschrift wie beispielsweise „Die neuen Sommerkreationen bei Eiscafé X sind da!“
Keine Behauptungen in die Überschrift einbauen
Viele Pressemitteilungen werden tituliert mit Behauptungen, die vielleicht seitens der Unternehmen der Wahrheit entsprechen, nicht aber unbedingt die Meinung des Redakteurs wiedergeben. Beispiel: „Das beste Eiscafé in der Stadt bietet neue Sommerkreationen“. Ob Eiscafé X das beste oder schlechteste Café ist, mag der Redakteur nicht beurteilen, und er wird sich auch hüten, dies zu tun. Objektivität ist auch in Überschriften angebracht – also bitte weder Behauptungen noch Superlative darin einbauen.
Überschrift als Frage formulieren
Eine sehr gute Möglichkeit, um sowohl die Aufmerksamkeit des Redakteurs als auch der Leser zu wecken, ist das Formulieren einer Frage als Überschrift. Anhand des Beispiels des Eiscafés: „Kennen Sie schon die neuen Sommerkreationen von Eiscafé X?“ Diese Überschrift ist nicht nur hinsichtlich der Fragestellung interessant, sondern aufgrund eines weiteren Aspektes: der persönlichen Ansprache des Lesers. Leser lieben es, wenn ihnen das Gefühl vermittelt wird, man spräche direkt zu ihnen, und dementsprechend werden sie sich gerne weiter mit dem Artikel beschäftigen.
Doppelpunkte in die Überschrift einbauen
Gerne bei Redakteuren gesehen sind Überschriften, bei denen der zweite Teil durch einen Doppelpunkt vom ersten getrennt ist und einen Bezug zu diesem darstellt. Beispiel: „Eiscafé X: Die neuen Sommerkreationen sind da“.
Generell sollte man sich beim Erstellen eines (Presse-)Textes mit der Frage beschäftigen: „Wie muss eine Überschrift sein, damit es für mich verlockend wäre, weiterzulesen?“ Diese Intuitionen sind meistens sehr hilfreich, um sich in die Situation der Leser hineinzuversetzen.
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