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MHMK Köln: Ein Plädoyer für das Radio und für klares Denken

Jürgen Wiebicke im Gespräch mit Prof. Dr. Marlis Prinzing, Foto: Anne Serwas Jürgen Wiebicke im Gespräch mit Prof. Dr. Marlis Prinzing, Foto: Anne Serwas

Jürgen Wiebicke war auf Einladung von MHMK-Professorin Dr. Marlis Prinzing Gesprächsgast in der Vorlesung „Medienethik“.

Der "Philosophie-Journalist" betreut auf WDR5 die bundesweit einzige interaktive Philosophie-Radiosendung.

Die Studierenden hatten als Vorbereitung auf Wiebickes Besuch einige seiner Sendungen angehört. Sie waren beeindruckt von der Art, wie Wiebicke reflektierte. Er diskutierte als Beispiel einer medienethischen Abwägung das Angebot des Reemtsma-Entführers, gegen Geld seine Version der Geschichte zu erzählen.

Die Herausforderung, Medienethik bezogen auf neue Medien neu zu vermessen, schilderte er am Beispiel einer Journalistenreise nach Israel, bei der die Veranstalter jeden angehalten haben, dauernd zu twittern. Vieles sei nur aufgeregtes Geplapper gewesen, wiederum: Ein besonders brisanter und relevanter Satz eines ihrer Gesprächspartner hätte als Tweet Aufruhr verursacht, weil er nur mit Kontext verstehbar sei und niemals gepresst in 140 Zeichen.

Wiebicke studierte in Köln Philosophie und Germanistik und wurde Journalist. Die Philosophie blieb ihm ein Herzensanliegen, obwohl er das Studium schlecht fand. Er bezeichnet sich als durch und durch öffentlich-rechtlichen Typen und hält Radio für den eindringlichsten Medienkanal und für einen einfachen: Regler auf, Rotlicht an, reden. Komplexität reduzieren ist ihm ein großes Anliegen. Ein guter Gedanke müsse einfach und verständlich sein. Philosophie gehöre in die Mitte der Gesellschaft, findet er und sieht sich bestätigt durch einen außerordentlich hohen Publikumszuspruch. Er will Anstöße geben zum Selberdenken darüber, wie man leben und handeln will.

Eine Zeitlang war Wiebicke Redaktionsleiter beim Sender Freies Berlin, wechselte dann aber in den Status des freischaffenden Journalisten. Das ermögliche ihm, weit vielfältigere Projekte anzupacken. Filetstück seiner Projekte ist "Das philosophische Radio", hinzukommen Moderationen unter anderem für "Neugier genügt" und die WDR5-"Tagessgespräche", Texte für das Philosophie Magazin (http://www.philomag.de); er ist einer der Programm-Macher beim internationalen Philosophie-Festival »phil.Cologne«, das im Juni 2013 zum ersten Mal stattfand, hat gerade ein Buch über Grundfragen des Lebens veröffentlicht "Dürfen wir so bleiben, wie wir sind?" (Kiepenheuer & Witsch, http://www.kiwi-verlag.de/buch/duerfen-wir-so-bleiben-wie-wir-sind/978-3-462-04584-0/ ), und wurde vergangenes Jahr mit dem Medienethik-Preis META der Hochschule für Medien Stuttgart ausgezeichnet.

Wiebicke sieht sich nicht als Philosoph im Radio, sondern als Journalist, der eben auch etwas von Philosophie versteht, sich aber die Experten ins Studio lädt. (MPR)

Mehr zu Wiebicke und seinen Sendungen gibt es hier: http://www.wdr5.de/team/wiebicke108.html

 

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