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Inklusion als Schulprojekt - Unsere Schüler machen's vor

Vertrauenslehrer Bruno Beer freut sich über das gelungene Inklusions-Projekt. Vertrauenslehrer Bruno Beer freut sich über das gelungene Inklusions-Projekt.

Inklusion, das bedeutet bedingungslose Zugehörigkeit. Aber ist das auch möglich? Schüler der Rubert-Egenberger-Schule und der Luitpoldschule in Amberg zeigen, dass es funkioniert.

Vision oder lebbare Wirklichkeit? Ein Gedanke, der für die Zukunft hoffentlich nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken ist, wurde im letzten Schuljahr gelebt. Schüler der Rupert-Egenberger-Schule und der Luitpoldschule in Amberg zeigten, dass es durchaus möglich ist und waren dabei selbst überrascht.

Begonnen hat das Projekt mit einer Idee der Schülermitverwaltung der Rupert-Egenberger-Schule, Kontakt zu Schülern einer Regelschule aufzunehmen, um mit diesen über das Thema Verspotten von Menschen mit Behinderung zu reden. „Ursache für diese Fragestellung war die Teilnahme an einem Wettbewerb für alle Schulen in Bayern mit dem Thema Mobben Stoppen 2.0“, so Bruno Beer, Vertrauenslehrer an der Rubert-Egenberger-Schule. Inhalt des Schülerprojektes waren Fragen danach, wie Spott entsteht, welche Ursachen er hat und wie man damit zurechtkommen kann. „Unsere Schüler entschieden sich für diese Fragestellungen, da sie an ihrer Schule zwar nicht von der Thematik des Mobbings bedroht sind, aber oftmals Spott erfahren, wenn sie sich in die Öffentlichkeit begeben“, erklärt Bruno Beer.

Jetzt wird's ernst!

Nach einer Kontaktaufnahme des Vertrauenslehrers mit der Konrektorin Andrea Dechant und der Schulsozialarbeiterin der Luitpoldschule Carolin Müller, wurde ein Treffen der Schüler der Rupert-Egenberger-Schule und der Schülermitverwaltung der Luitpoldschule vereinbart. Die beiden Gruppen waren in etwa gleich groß und im selben Altersbereich zwischen zwölf und 20 Jahren. „Unsicherheit und Schamgefühl, Nervosität und Angst breiteten sich an besagtem Tag aus, als es darum ging, direkt in Kontakt zu treten. Doch wie sich in der ersten großen Austauschrunde herausstellte, war das bei allen Schülern so, nicht nur bei den vermeintlich Schwächeren“, beschreibt der Vertrauenslehrer seine Eindrücke. In den kleinen Gesprächsgruppen löste sich dann die Anspannung und es entstand ein Miteinander auf gleicher Augenhöhe. Es wurde über Hobbys, Freizeit, Spott und Schule gesprochen. Und man fand beim Thema Spott einen gemeinsamen Nenner, denn auch die Schüler aus der Luitpoldschule hatten bereits Spott erfahren. „Im Austausch über die Gefühle der emotionalen Verletzungen und der Minderwertigkeit, die Spott in einem auslösen, kamen sich die Schüler ganz nah und es breitete sich tiefes Verständnis aus, eben einfach auf menschlicher Ebene“, resümiert Bruno Beer den Tag.

„Wir sind alle gleich“

Gerade auf dieser menschlichen Ebene, auf der Ebene der sozialen-emotionalen Kompetenz befindet sich wohl die Grundlage der Gemeinsamkeit, auf der Inklusion aufgebaut werden kann. Hier gibt es keine Unterschiede, hier sind alle Menschen gleich. Eine Differenzierung in den kognitiven Angeboten und Lernbereichen ist eine Notwendigkeit, die außer Frage steht. Aber ist Menschlichkeit und emotionale-soziale Kompetenz nicht ebenso wichtig? Sogar eine dringende Notwendigkeit für alle Menschen, um in unserer Gesellschaftsform Veränderungen und eine Neuorientierung zu bewirken? „Ja, denn es ist eine Bereicherung für uns alle“, beantwortet Bruno Beer diese Frage deutlich und fährt fort: „ Ein Satz von fast allen Schülern nach dem ersten Treffen war: ,Die sind ja ganz normal, die sind ja genauso wie wir‘. Das zeigt, dass Inklusion in erster Linie im Herzen eines jeden einzelnen von uns stattfindet und ein uneingeschränktes harmonisches Miteinander die wahre Größe einer Gesellschaftsform auszeichnet“ zieht Bruno Beer sein Fazit aus dem Projekt.

Gelungenes Projekt wartet auf Fortsetzung!

Nicht zuletzt bedanken sich die Schüler und Lehrer der Rupert-Egenberger-Schule als Schule mit besonderem Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung für die Kooperation mit der Luitpoldschule und natürlich bei den eigenen Lehrern und hoffen auf weitere spannende Aktivitäten!

 

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