Er sollte der größte und erfolgreichste Börsengang in der Geschichte der Technologie werden – und entwickelt sich immer mehr zum Flop: der Börsengang von Facebook. Im Vorfeld heiß propagiert, zeigte die Aktie schon kurz nach ihrem Start an der Börse am 18.05.2012 eine Tendenz nach unten – ein Trend, der sich immer weiter fortsetzte. Nach nur drei Monaten hat sich der Wert dieser Aktien halbiert. Von einem Erfolg lässt sich da kaum noch sprechen…
Facebook-Aktie: 50 Milliarden Dollar Unternehmensverlust in den ersten drei Monaten
Experten, die den Erfolg eines Facebook-Börsengangs bezweifelt haben, scheinen Recht zu haben: mit einem Unternehmensverlust von circa 50 Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten nach dem Gang an die Börse kann schon jetzt vom „Flop des Jahres“ gesprochen werden. Vergangenen Donnerstag lief die Sperrfrist für einige Aktieninhaber ab; es wurde verkauft, was möglich war, was wiederum dazu führte, dass der Wert der Facebook-Aktien nunmehr auf die Hälfte ihres Ursprungswert zurückgefallen ist.
Smartphone-App ungeeignet für Werbung
Viele Facebook-Nutzer gehen mit mobilen Endgeräten, wie beispielsweise Smartphones, auf ihre Facebookseite. Das Schlimme daran ist, dass bei der gebräuchlichen App für Smartphones bei kleineren Geräten keine Anzeigen geschaltet und keine Werbung angezeigt werden kann. Genau diese Anzeigen wären aber dringend notwendig, um die Haupteinnahmen von Facebook – die Werbung – zu sichern. Da die Zahl der Nutzer, die genau diese App benutzen, steigend ist, scheint auch zukünftig keine Verbesserung der Einnahmen in Sicht zu sein.
Facebook-Aktie: Bereitet Peter Thiel seinen Ausstieg vor?
Immer dichter werden die Gerüchte, dass der deutsche Großaktionär Peter Thiel seinen Ausstieg aus Facebook vorbereitet: nachdem am vergangenen Donnerstag die Sperrfrist zum Aktienverkauf abgelaufen war, soll Thiel einen Großteil seiner Aktien (Class B) in sogenannte Class-A-Aktien umgetauscht haben. Im Gegensatz zu den Class-B-Aktien hat er mit diesen zwar kaum noch Stimmrechte, aber dafür lassen sie sich wesentlich leichter an der Börse verkaufen. Ein sicheres Indiz dafür, dass der Investor nicht mehr an den Erfolg des Facebook-Börsengangs glaubt…
Etwas Positives gibt es dennoch zu berichten: im Gegensatz zu vielen anderen Börsengängen sind bei dem Desaster der Facebook-Aktie keine Kleinanleger betroffen- diese hatten gar keine Chance, die ehemals so begehrte Aktie zu ergattern…
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